News aus der Antike 2013
Pipeline vom Roten zum Toten Meer
Gigantisches Wasserprojekt geplant
(13. Dezember 2013) Das Tote Meer trocknet aus. Jedes Jahr sinkt der Meeresspiegel um mehr als einen Meter. Israel, Jordanien und die palästinensische Autonomiebehörden haben nun in Washington ein Abkommen über ein gigantisches Wasserprojekt unterzeichnet.
Es sieht vor, mittels einer Pipeline Wasser vom Roten ins Tote Meer zu pumpen. Auch Trinkwasser soll dabei gewonnen werden, was insbesondere für Jordanien, das unter einem Mangel an Trinkwasser leidet, wichtig wäre.
"Tutanchamun war schon als Kind behindert"
Zahi Hawass in Genf
(22. November 2013) Der frühere Antikenminister Ägyptens Zahi Hawass hat die Ausstellung "Tutanchamun - Sein Grab und seine Schätze", die derzeit in der Palexpo in Genf gezeigt wird, besucht und SRF ein kurzes Interview gewährt.
Laut Hawass ist Tutanchamun seit frühester Kindheit behindert gewesen. Dies hinderte ihn aber offenbar nicht daran, schnelle Ausfahrten auf dem Streitwagen zu unternehmen, denn gemäss Hawass sei Tut bei einem Streitwagenunfall ums Leben gekommen.
Zur aktuellen Situation in Ägypten befragt, meint Hawass, die Lage habe sich weitgehend normalisiert. Touristen sollten das Land am Nil unbedingt wieder besuchen, "um den Zauber und die Geheimnisse Ägyptens zu erleben".
Eröffnung einer Dauerausstellung Ende 2014
(22. November 2013) Die Reiss-Engelhorn-Museen haben eine eigene ägyptische Abteilung gegründet. Geplant ist die Einrichtung einer Dauerausstellung, die Ende 2014 eröffnet werden soll.
Ausserdem wurde eine mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim beschlossen, das selber über eine renommierte Ägyptensammlung verfügt. Diese Partnerschaft wird es erlauben, Leihgaben aus Hildesheim in den neuen Ägypten-Galerien von Mannheim zu zeigen. Auch sollen Sonderausstellungen gemeinsam geplant werden. Eine erste Schau mit dem Titel "Die Entstehung der Welt" ist für 2014/2015 vorgesehen.
Alexander der Grosse: Eroberer eines Weltreiches
Aktuelle Ausgabe des Magazins GEO Epoche (63/2013)
(10. November 2013) In seiner aktuellen Ausgabe widmet sich das Magazin GEO Epoche dem Feldherrn Alexander dem Grossen, der innerhalb weniger Jahre ein Imperium auf drei Kontinenten unterwirft und mit nur 33 Jahren 323 v.Chr. in Babylon stirbt.
Gräber von el-Musawaka in Dakhla geöffnet
Die Altstadt von Dakhla soll zum Kulturerbe der Menschheit ernannt werden
(31. Oktober 2013) Im Beisein des ägyptischen Antikenministers und des Gouverneurs vom Wadi el-gedid sind vor wenigen Tagen die beiden Gräber von el-Musawaka in der Oase Dakhla feierlich eröffent worden.
Die Restaurierung der beiden griechisch-römischen Grabstätten und der Bau eines Besucherzentrums dauerten ganze sechs Jahre. Die Gräber gehören zwei Priestern namens Padi-Osiris und Padi-Bastet. Sie bestechen durch ihre farbenfrohe Dekoration.
Der Antikenminister wies auf die Bemühungen Ägyptens hin, die Altstadt von Dakhla, el-Qasr, in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufnehmen zu lassen.
Two tombs of el-Mozawaka open (Luxor Times)
Blüten für die letzte Reise
Beitrag in der Zeitschrift "Schweizer Familie" über die Ausstellung im Latenium Neuenburg (Nr. 43/24. Oktober 2013)
(30. Oktober 2013) Ein archäologischer Schatz ruhte im Keller des Botanischen Institutes der Universität Zürich, bis ihn eine Zügelaktion unversehens zutage förderte. Jetzt sind die Blumengirlanden und Blüten aus dem alten Ägypten in einer Ausstellung in Neuenburg zu sehen. Ein Beitrag zum Blumenschmuck, der Jahrtausende überdauert hat, findet sich in der "Schweizer Familie" vom 24. Oktober 2013.
Neues Datum zur Eröffnung der Sphinx-Allee
Ägypter hoffen auf Touristen
(16. September 2013) Seit vier Jahren stellen die ägyptischen Antikenbehörden immer wieder die Eröffnung der Sphinx-Allee in Luxor in Aussicht. Bisher ist jeder Termin wieder verschoben worden. Nun hat der Antikenminister Mohammed Ibrahin verkündet, die Eröffnung sei auf Mitte Dezember angesetzt worden. Ägypten hofft, dass die grossen Veranstalter ihre Reisen ins Nilland bis dann wiederaufnehmen.
In der Antike verband die Sphinx-Allee den Luxor- mit dem 2,5 km entfernten Karnaktempel und wurde als Prozessionsstrasse benutzt.
60 Jahre Mossadegh-Putsch in Iran
Die dramatischen Ereignisse in 15 Bildern
(29. August 2013) Vor 60 Jahren fand in Iran der vom Ausland inszenierte Putsch gegen den damaligen Premierminister Mossadegh statt. Dieser hatte die Briten, die bisher ein Monopol auf dem iranischen Öl besassen, verärgert, indem er die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie anordnete.
Die USA und Grossbritannien einigten sich darauf, Mossadegh in einer CIA-Aktion zu stürzen. Dies ging zunächst jedoch schief und der Schah von Persien musste zusammen mit seiner damaligen Frau Soraya sein Land verlassen und nach Rom ins Exil gehen. Er wurde jedoch später - ebenfalls in einer CIA-Aktion - wieder als Herrscher des Iran eingesetzt.
60 Jahre Mossadegh-Putsch in Iran (qantara.de)
Neues Leben in der Medina von Tunis
Vorbildliche Altstadtsanierung
(24. August 2013) Die Altstadt von Tunis gehört seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im 8. Jh. erbaut, war Tunis während Jahrhunderten eine bedeutende Hafen- und Handelsstadt. Im 19. Jh. wurden zahlreiche ältere Gebäude zerstört, im 20. Jh. zerfielen weitere Bauten.
Heute leben etwa 100'000 Einwohner in der Altstadt von Tunis, die insgesamt rund 15'000 Gebäude umfasst. Die Medina wurde in den letzten Jahren renoviert, wobei der Schwerpunkt in der Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung war. Das Motto des Sanierungsprojektes lautete denn auch: Menschen sind wichtiger als Steine. So entstand kein Museumsviertel mit Souvenir- und Touristengeschäften, sondern eine lebendige, bunte Altstadt, in welcher die Einwohner alles, was sie zum täglichen Leben benötigen, finden können.
Neues Leben für die Medina (NZZ)
Die Büchersammlerin von Kabul
Erfolgsgeschichte aus einem zerrissenen Land
(21. August 2013) Seit 50 Jahren kämpft Nancy Dupree für die Buchkultur in Afghanistan. Jetzt ging ihr Traum in Erfüllung. Die eindrückliche Geschichte einer mutigen Frau:
Die Büchersammlerin von Kabul (NZZ am So)
Kluge und geschickte Politikerin
Kleopatra in neuem Licht
(7. August 2013) Eine Ausstellung über Kleopatra, die zurzeit in Bonn zu sehen ist, stellt die letzte Herrscherin am Nil in ein neues Licht: Galt sie bisher fast ausschliesslich als Femme Fatale und sogar als "Hure des Orients", wird Kleopatra nun als kluge und geschickte Politikerin dargestellt.
Auch Wissenschaftler sind sich heute einig, dass Kleopatra eine aussergewöhnliche Persönlichkeit war: eine kompetente, eigenständige ägyptische Staatsfrau, die Intellekt mit Glamour verband und dadurch sowohl Caesar wie auch Marcus Antonius eine ebenbürtige Partnerin war. Ausgehend von Bildnissen der Herrscherin v.a. auf Münzen geht man heute davon aus, dass Kleopatra keine umwerfende Schönheit war, sondern ihre Mitmenschen eher durch Bildung, Schlagfertigkeit und Ehrgeiz zu beeindrucken vermochte.
Neue Ikone des Feminismus (bernerzeitung)
500'000ster Gast in der Amarna-Ausstellung in Berlin
Besucherandrang bei Nofretete
(25. Juli 2013) Die Direktorin des Ägyptischen Museums Berlin konnte kürzlich den 500'000sten Gast in der Amarna-Sonderausstellung begrüssen. Die Ausstellung ist aufgrund des grossen Besucherandranges um vier Monate bis zum 4. August 2013 verlängert worden.
Nach ihrem Ende wird der Schwerpunkt zur Kulturgeschichte der Amarna-Zeit und zum Fundkomplex der berühmten Nofretete-Büste in der 2. Etage des Neuen Museums noch bis ins Jahr 2014 erhalten bleiben. Erst nach Fertigstellung der Umgestaltung des Museums für Vor- und Frühgeschichte im 3. Stock des Museums wird der Saal 2.08 des Ägyptischen Museums wieder der Skulptur im alten Ägypten gewidmet sein.
500'000ster Gast bei Nofretete (Archäologie-online)
Link zm Veranstaltungshinweis
Ägyptische Abteilung im Antikenmuseum Basel
wieder offen
Petra-Ausstellung ab Oktober in Leiden zu sehen
(4. Juli 2013) Aufgrund der grossen Sonderausstellung zu Petra und "Scheich Ibrahim" war die ägyptische Sammlung des Antikenmuseums Basel in den letzten Monaten nicht zugänglich. Nun ist sie jedoch ab sofort wieder offen. Dabei wurden auch neue Kunstwerke in die permanente Ausstellung integriert, wie ein Bildhauermodell aus Amarna und eine Stele Ramses' II. Die ägyptische Sammlung des Antikenmuseums Basel gilt als eine der vollständigsten und grössten in der Schweiz.
Die Sonderausstellung "Petra - Wunder in der Wüste" zieht weiter nach Leiden, wo sie ab Oktober 2013 im Rijksmuseum van Oudheden zu sehen sein wird.
Zahi Hawass ist zurück
Früherer Antikenminister vermutet Schatz in geheimer Kammer der grossen Pyramide
(3. Juli 2013) Zahi Hawass, der umstrittene Antikenminister unter Mubarak, ist zurück und macht wieder von sich reden. Hawass darf offenbar wieder aus Ägypten ausreisen und ist zur Zeit auf einer grossen Vortragstournee, die ihn von Kanada in die USA und Südamerika sowie Australien und Neuseeland führen wird.
In verschiedenen Interviews nahm er Stellung zu seinen Zukunftsplänen. Vorrangiges Ziel ist es, wieder Touristen nach Ägypten zu holen. Hawass gibt sich überzeugt, dass er dafür "der einzig Richtige sei". Ein weiterer Schwerpunkt seien die Grabungen auf dem Giza-Plateau und der Bau des neuen Grand Egyptian Museums. Ausserdem fügte er an, dass er sicher sei, in der grossen Pyramide befinde siche geheime Kammer mit einem Schatz...
The Rise and Fall and Rise of Zahi Hawass (Smithsonian Magazine)
Katakombe für die Pharaonen
Neureröffnung des ägyptischen Museums München
(16. Juni 2013) Das ägyptische Museum München beherbergt neben Berlin die bedeutendste altägyptische Sammlung Deutschlands. Lange musste München auf einen Neubau für die pharaonischen Schätze warten; nun ist das neue ägyptische Museum eröffnet und hat gleich für Besucherrekorde und Begeisterungsstürme gesorgt.
Im Neubau hat das Museum erstmals Platz, um seine Preziosen in eigenen Räumlichkeiten zu zeigen. Dem Publikum werden rund 2000 frisch restaurierte Aegyptiaca präsentiert, die mit Exponaten der Assyrer, Babylonier und Nubier ergänzt werden.
Von der Rundplastik - einem der Schwerpunkte der Sammlung - geht es durch labyrinthartige Überschneidungen in immer kleinere uind niedrigere Räume, wobei immer das Objekt kompromisslos im Vordergrund steht und die Beschriftung auf eine Minimum reduziert ist. Wer will kann sich an Medienstationen informieren.
Katakombe für Pharaonen (NZZ)
Uruk, die erste Grossstadt
Titelthema der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Antike Welt" (3/2013)
(8. Juni 2013) Seit 100 Jahren wird Uruk im Süden des heutigen Irak von deutschen Archäologen erforscht. Mehrere Beiträge in der aktuellen "Antiken Welt" führen in die Architektur- und Besiedlungsgeschichte von Uruk, einer der Wiegen der Zivilisation und Metropole des legendären Königs Gilgamesch, ein.
Arnold Hottinger mit Lifetime Award geehrt
Stimme gegen oberflächliche und manipulative Berichterstattung
(20. Mai 2013) Vor wenigen Wochen hat Arnold Hottinger, langjähriger NZZ-Nahostkorrespondent und einer der besten Nahostkenner, den Lifetime Award der Stiftung Reinhardt von Graffenried für sein Lebenswerk erhalten. Erich Gysling hielt die Laudation und betonte, dass er von Hottinger beeinflusst worden sei und Vieles von ihm gelernt habe. Wichtig sei Hottinger immer die Gründlichkeit bei der Recherche gewesen. Eiliges, oberflächliches Recherchieren, bei welchem die Ereignisse in vereinfachenden Schlagworten zusammengefasst würden, kamen für ihn nicht in Frage.
In seiner Dankesrede machte Hottinger klar, dass Nachrichtenjournalismus à la CNN und Gratiszeitungen den Lesern eine Welt vorspiegeln, die mit der Realität nichts zu tun habe. Die westliche Öffentlichkeit sei heute mehr denn je nicht auf Begegnungen mit anderen Kulturen und Religionen vorbereitet.
Arnold Hottinger erhält Lifetime Award (Webseite Journal 21)
Gespräch mit Arnold Hottinger (NZZ)
Weltwunder am falschen Ort gesucht?
Die hängenden Gärten von Babylon sollen sich in Ninive befunden haben
(19. Mai 2013) Die hängenden Gärten von Babylon gehören zu den Weltwundern der Antike. Nebukadnezar II. habe die Gärten anlegen lassen, da seine Gattin, eine persische Prinzessin, sich nach den Bergen ihrer Heimat sehnte. Allerdings konnte der genaue Standort der legendären Anlage in Babylon bisher nicht lokalisiert werden.
Die britische Forscherin Stephanie Dalley aus Oxford hat nun einen Grund dafür gefunden: Die Gärten hätten sich nicht in Babylon, sondern in Ninive im heutigen Nordirak befunden und seien vom assyrischen Herrscher Sanherib erbaut worden. Auf einer Schrifttafel rühmt sich der König einen "einzigartigen Palast", welcher ein "Wunder für alle Völker" sei, errichtet zu haben. Tatsächlich liess Sanherib ein weitverzweigtes Netz von Dämmen, Kanälen und Aquädukten errichten, die seine prunkvolle Hauptstadt Ninive mit Wasser versorgten. Damit wären die hängenden Gärten rund 100 Jahre früher entstanden als bisher angenommen; Sanherib regierte von 704 - 681 v.Chr.
Weltwunder am falschen Ort gesucht (BZ)
Livewebcams in Jordanien
Erstes Land des Mittleren Ostens mit Liveimpressionen seiner Sehenswürdigkeiten
(29. März 2013) Als erstes Land des Mittleren Ostens hat Jordanien Webcams installiert, die Eindrücke aus den bekanntesten fünf Sehenswürdigkeiten senden: der nabatäischen Felsenstadt Petra, des Zitadellenhügels von Amman oder von den Ufern des Toten und Roten Meeres.
Dieses Angebot soll bei Touristen zusätzliches Vertrauen schaffen und zeigen, dass Reisen nach Jordanien nach wie vor bedenkenlos möglich sind.
Visit Jordan (offizielle Webseite Tourism Board of Jordan)
Im Kosmos der Götter - Der Hathortempel von Dendera
Beitrag im GEO Magazin 4/2013
(25. März 2013) Die neue Ausgabe des GEO-Magazin enthält einen Beitrag über die frisch restaurierten Reliefs im Tempel von Dendera.
Der Hathortempel von Dendera, 55 km nördlich von Luxor gelegen, wurde vor gut 2000 Jahren errichtet und gehört zu den besterhaltenen Heiligtümer in Ägypten. Lange waren die Deckenreliefs in der Vorhalle des Tempels nicht mehr zu erkennen. Nun wurden sie durch ein französisches Team von Staub und Russ befreit. Zum Vorschein kamen prächtige Reliefs in leuchtenden Originalfarben. Sie vermitteln einen Eindruck davon, wie bunt die ägyptischen Tempel in der Antike ausgesehen haben müssen.
Harte Arbeit unter Atons Strahlen
Erstmals Mumien von einfachen Arbeitern in Amarna untersucht
(21. März 2013) Bisher standen bei der Erforschung der Amarna-Zeit die Königs-familie und die hohen Beamten im Mittel-punkt. Nun wurden erstmals Mumien von einfachen Arbeitern untersucht, die auf einem Friedhof südlich der Stadt bestattet worden waren. Die Ergebnisse werfen ein Licht auf die Schattenseiten der prächtigen Hauptstadt Echnatons und zeigen, dass die Mehrheit seiner Bewohner ein Leben in äusserst bescheidenen Verhältnissen fristete.
So wiesen die Skelette der Erwachsenen zahlreiche Anzeichen von körper-licher Schwerstarbeit und damit verbundenen Verletzungen auf. Insbesondere Gelenkentzündungen und Knochenbrüche waren offenbar weit verbreitet. Erschreckende Befunde wurden bei den untersuchten Kindermumien gemacht. Die Mehrheit war unterernährt und litt an körperlichen Mangel-erscheinungen wie Skorbut und Rachitis.
Von den 20' - 30'000 Menschen, die in Achet Aton (heute Amarna genannt) lebten, gehörten nur gerade 10% zur Oberschicht. Der grosse Rest lebte in Armut und wurde nach dem Tod - in eine Matte gehüllt - in einer Sandgrube bestattet - ohne jegliche Grabbeigaben.
Die Lebensumstände waren jedoch nicht nur in Amarna und unter dem Pharao Echnaton für die Mehrheit der alten Ägypter schwierig. In allen Epochen des Pharaonenreiches konnten sich die meisten Menschen weder ein dekoriertes Grab noch Grabbeigaben leisten.
Amarna Cemetery (National Geographic)
Weiterer Fund bei den Memnonskolossen
Mehrere Statuen der löwenköpfigen Göttin Sachmet entdeckt
(18. März 2013) Dem Grabungsteam unter Leitung der Ägyptologin Hourig Sourouzian ist ein weiterer wichtiger Fund im Areal des Totentempels Amenophis' III gelungen: Es entdeckte mehrere Statuen der Göttin Sachmet, die aus schwarzem Granit gearbeitet und ca. 2 m hoch sind.
In früheren Grabungskampagnen konnten schon 64 Sachmet-Statuen geborgen werden. Dies beweise, dass der Totentempel Amenophis' III mit Figuren der Sachmet angefüllt gewesen sei, genauso wie der Mut-Tempel in Luxor auf der östlichen Seite des Nils.
Sachmet gilt als Göttin, welche Krankheiten aussenden, aber auch heilen kann. Es wird vermutet, dass Amenophis III, Vater von Echnaton, in seinen späten Regierungsjahren aufgrund einer Krankheit so zahlreiche Statuen der Göttin aufstellen liess.
Sekhmet statues found (Al Ahram)
Grab eines Wesirs von Ramses' II. lokalisiert
Entdeckung in Theben-West
(2. März 2013) Vor wenigen Tagen wurde das Grab des Wesirs Chay, der rund 15 Jahre unter dem Pharao Ramses II. (13. Jh.v.Chr.) gedient hatte, unweit vom Ramesseum, dem Totentempel Ramses' II., lokalisiert.
Überreste einer Ziegelpyramide, die ursprünglich 15 m hoch war, wurden gefunden. In der Ramessiden-Zeit war es üblich, über der unterirdischen Grabkammer eine kleine Pyramide anzubringen. Das erhaltene Pyramidion (oberster Stein und Spitze der Pyramide) ist mit einer Darstellung von Chay vor dem Sonnengott Re-Harachte geschmückt.
Chay ist aus schriftlichen Inschriften aus der Zeit Ramses' II. bekannt; zwei Statuen des Wesirs stehen im Kairoer Museums. Seine Grabstätte war jedoch bis vor wenigen Tagen unbekannt. Nun soll die Grabkammer lokalisiert und untersucht werden.
Famous viziers tomb found (Luxor Times Magazine)
Sphinx-Allee in Luxor erstmals beleuchtet
"Längste heilige Strasse" der Antike im Scheinwerferlicht
(22. Februar 2013) Vor wenigen Tagen wurden auf der Sphinx-Allee erstmals Tests zur Beleuchtung der Anlage durchgeführt. Die laut ägyptischer Antikenbehörde "längste heilige Strasse der antiken Welt" verband zur Zeit der Pharaonen die beiden wichtigen Heiligtümer, Luxor- und Karnaktempel. Seit einigen Jahren graben Archäologen die Sphingen entlang der Allee aus.
Sphinx avenue lit up (Luxor Times, mit Fotos und Video)
Die Zeit der Kreuzritter
GEO Epoche (2/2013)
(21. Februar 2013) Die aktuelle Ausgabe des Magazins GEO Epoche widmet sich den Kreuzzügen und dem Kampf um das Heilige Land.
Zwischen 1096 und 1291 brechen christliche Gotteskrieger zu sieben grossen Feldzügen in den Osten auf. Sie erobern das Heilige Land und gründen vier Staaten in Syrien und Palästina.
Webseite (GEO Epoche)
Libyen - neu zu entdecken
Beitrag im Magazin National Geographic deutsch (2/2013)
(21. Februar 2013) Nach mehr als 40 Jahren Diktatur rückt Libyen wieder in den Fokus. Seine reiche Kultur und Geschichte bilden einen der Schlüssel zur Zukunft des Landes.
Webseite (National Geographic)
100 Jahre islamische Archäolgie
Sonderausstellung zu den Grabungen im irakischen Samarra
(15. Februar 2013) Das Museum für isla-mische Kunst in Berlin widmet der ersten Grabung, die sich mit islamischer Archäolo-gie befasste, zum 100-Jahr Jubiläum eine kleine Sonderausstellung mit dem Titel "Samarra - Zentrum der Welt".
Der deutsche Archäologe Ernst Herzfeld (1879 - 1948) leitete von 1911 - 1913 Ausgrabungen in der irakischen Ruinenstadt Samarra, die - 852 erbaut - eine prächtige Residenzstadt der abbasidichen Kalifen war. Ihr Wahrzeichen ist das berühmte spiralfrömige Minarett der einst grössten Moschee der Welt. Herzfeld war der erste Archäologe, der sich systematisch mit islamischen Stätten befasste.
Samarra liegt 125 km nördlich von Bagdad. Während rund 60 Jahren war die Stadt am Tigris im 9. Jh. das Zentrum eines Weltreiches, das sich von Marokko bis an den Indus erstreckte. Vor einigen Jahren errichteten die USA bei der archäologischen Stätte ein Armeecamp; das Minarett soll bei Kampf-handlungen beschädigt worden sein.
Samarra (Qantara. de)
Eine Rückgabe aus Grossmut nicht vertretbar
Gespräch mit dem Archäologen Hemann Parzinger
(20. Januar 2013) Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums zum Fund der Nofretete-Büste werden die altbekannten Fragen nach dem rechtmässigen Erwerb des Stücks wieder aufgeworfen. Der Archäologe Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preussischer Kulturbesitz und Chef der Staatlichen Museen zu Berlin, legt in einem Gespräch mit dem Magazin "Spiegel" seinen Standpunkt dar und geht u.a. auf die Frage ein, wem denn Weltkulturerbe eigentlich gehört.
Gemäss Parzinger ist nach damaligem Gesetz bei der Vergabe von Nofretete 1912 alles rechtens abgelaufen. Eine Rückgabe aus Grossmut lehnt er ab, da diese nicht vertretbar sei.
Gespräch mit Hermann Parzinger (Spiegel)
Bedrohtes Juwel des millelalterlichen Burgenbaus
Neue Forschungen zum Krak des Chevaliers in Syrien
(9. Januar 2013) Der Krak des Chevaliers ist eine der berühmtesten mittelalterlichen Festungen der Welt. Seine Geschichte ist eng mit den Kreuzrittern in Syrien verbunden. Lange galt die mächtige, 1142 in den Besitz des Johanniterordens gelangte Burg als Bollwerk des Christentums gegen den Islam.
Die Burg gehört seit 2006 zum Weltkulturerbe der UNESCO, ist jedoch heute durch dem Bürgerkrieg in Syrien bedroht. So soll es vor wenigen Tagen zu erneuten Granatexplosionen in der Umgebung des Krak gekommen sein. Umso wichtiger ist die kürzlich erschienene umfassende Publikation des schweizerisch-luxemburgerischen Teams um John Zimmer "Krak des Chevaliers in Syrien. Sie liefert erstmals genaue Pläne der gesamten Anlage und dokumentiert die ersten (!) professionellen Grabungen, die innerhalb der Burg durchgeführt wurden. Damit entsteht vor den Augen des Lesers ein anschauliches und in vielen Punkten neues Bild einer Kreuzfahrerburg des 12. und 13. Jhs.
Neue Forschungen zum Krak des Chevaliers (NZZ-Beitrag)
Mehrere Millionen Hundemumien in Sakkara entdeckt
Die meisten Tiere wurde als Welpen geopfert
(6. Januar 2013) In Sakkara bei Kairo liegt die grösste Tiernekropole aus dem alten Ägypten. In weitläufigen Katakomben sind Millionen von Tieren bestattet; bisher wurden vorwiegend Mumien von Stieren, Falken, Ibissen und Katzen gefunden.
Bei neuen Ausgrabungen, die von National Geographic finanziert werden, sind nun fast 8 Millionen Hundemumien entdeckt worden. Dies gaben Salima Ikram von der American University in Kairo und Paul Nicholson von der englischen Cardiff University bekannt. Die Untersuchungen seien noch im Gang, dennoch könne man schon sagen, dass die Knochen auf verschiedene Hunderassen schliessen lassen. Die meisten Tiere seien als Welpe, manche nur Stunden nach ihrer Geburt, getötet und mummifiziert worden.
Hunde wurden im alten Ägypten mit dem Gott der Mumifizierung Anubis verbunden. Die Hundemumien sollten als Mittler zwischen den Menschen und der Götterwelt fungieren und die Gebete der Gläubigen zu den Göttern tragen.
Eight million dog mummies found (Al Ahram)