News aus der Antike 2018-2019
Nachrichten aus ägyptischen Museen und Sammlungen
Aktuelle Ausgabe des Magazins "aMun" (2/2019)
(9. November 2019) Die aktuelle Ausgabe des Magazins für die Freunde ägyptischer Museen und Sammlungen "aMun" ist als pdf-Datei verfügbar. Speziell sei der Beitrag der Ägyptologin Daniela Rutica zur anregenden Juli-Tagung im koptischen Kloster Brenkhausen hervorgehoben (S. 42 - 47).
Unerschrockene Pionierin im unbekannten Afrika
Die Reisen von Alexandrine Tinne
(5. Oktober 2019) Zu den ungewöhnlichsten Abenteurerinnen des 19.Jhs. gehörte die junge Holländerin Alexandrine Tinne. Finanziell unabhängig, entfloh sie den engen Konventionen ihrer Heimat und begab sich auf zahlreiche Reisen in ferne Länder, meist begleitet von ihrer Mutter und ihrer Tante.
1855 betrat sie in Alexandria erstmals afrikanischen Boden; fortan war Afrika ihr Sehnsuchtsort. Als eine der ersten Europäerinnen drang sie ins Innere des Kontinentes vor und beteiligte sich sogar an der Suche nach den Nilquellen. Am 1. August 1869 geriet sie im Südwesten Libyens in einen Streit zwischen Kameltreibern. Von einem Säbelhieb getroffen, verblutete Alexandrine Tinne, während ihre Habe von Einheimischen geplündert wurde. Eine mutige Frau, deren Leben wie ein Roman anmutet!
Pionierin in Terra incognita (Spektrum.de)
Wer sich eingehender für das spannende Leben von Alexandrine Tinne interessiert, dem sei das Buch "The Fateful Journey" von Robert Joost Willink empfohlen, das als pdf-Datei heruntergeladen werden kann. Die gut recherchierte Reiseerzählung befasst sich mit der Expedition von Alexandrine Tinne 1863-1864 im Sudan und wird durch Briefe Tinnes, Exkursen zur damaligen Situation im Sudan und in seiner Hauptstadt Khartum sowie durch die Präsentation der ethnografischen Sammlung von Tinne ergänzt.
The Fateful Journey (Wordpress.com)
Virtuelle Rekonstruktion antiker Stätten
"Von Mossul nach Palmyra - Eine virtuelle Reise durch das Weltkulturerbe"
(5. Oktober 2019) Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt noch bis 3. November 2019 die Ausstellung "Von Mossul nach Palmyra".
Mossul, Aleppo, Palmyra, Leptis Magna – diese Städte sind Symbole für das sagenumwobene Weltkulturerbe vergangener Zivilisationen, aber auch für die Zerstörung ihrer Denkmäler durch Fanatismus und Kriege. Mit Hilfe modernster virtueller Rekonstruktionen erweckt die Ausstellung diese legendären und heute zerstörten Stätten zu neuem Leben.
Die Präsentation veranschaulicht eindrucksvoll, dass das kulturelle Erbe im Nahen Osten und Nordafrika grundsätzlich multikulturell und multireligiös war und im Zentrum eines eng vernetzten Austauschs zwischen drei Kontinenten stand. Die Bundeskunsthalle unterstreicht mit dieser Ausstellung die Bedeutung des Erhalts dieses universellen Erbes der Menschheit.
Von Mossul nach Palmyra (Bundeskunsthalle.de)
Virtueller Rundgang durch Palmyra
Zur Entstehung ägyptischer Sammlungen rund um den Globus
"Scattered Finds - Archaeology, Egyptology and Museums" von Alice Stevenson
(17. Juli 2019) Bei den meisten Ausstellungen stehen Ästhetik und Bedeutung der altägyptischen Exponate im Vordergrund. Dass aber ihre Erwerbsgeschichten und die Entstehung der jeweiligen Sammlungen ebenso spannend und faszinierend sein können, zeigt die Ägyptologin Alice Stevenson in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Scattered Finds - Archaeology, Egyptology and Museums".
Die Publikation ist chronologisch aufgebaut und geht auf die wichtigsten Zeitabschnitte ein, in denen archäologische Entdeckungen gemacht wurden. Sie beginnt 1880, als der Vizekönig Taufiq erstmals anordnete, dass alle Monumente und Objekte Eigentum des ägyptischen Staates seien. Das letzte Kapitel geht auf die UNESCO-Konvention zum Schutz der Kulturgüter und ihre Ratifizierung durch Ägypten ein. Stevenson stellt zahlreiche Sammlungen und ihre Enstehungsgeschichten rund um den Globus vor; die Reise geht vom British Museum in London bis nach Japan, Ghana und Australien.
Der lesenswerte Band mit vielen Abbildungen und einer umfassenden Bibliografie kann als open access free download heruntergeladen werden:
Der Iran in Bildern
Rundreise durch ein faszinierendes Land
(12. Juni 2019) Wer den Iran bereist, begegnet jahrtausendealten Geschichten und Kulturen, imposanten Bauwerken, einzigartigen Landschaften und einer überwältigenden Gastfreundschaft.
Eine Rundreise in Bildern (Qantara.de)
"Luxus am Nil - Spätantike Kleidung aus Ägypten"
Sonderausstellung der Abegg-Stiftung in Riggisberg (BE)
(29. April 2019) Die diesjährige Sonderausstellung der renommierten Abegg-Stiftung in Riggisberg widmet sich der Kleidung im spätantiken Ägypten.
Schon damals, vor mehr als 1500 Jahren, waren teure, reich verzierte Gewänder Zeichen eines aufwendigen Lebensstils. Mit ihnen wurden Würde, Rang und Anspruch zum Ausdruck gebracht. Gefunden wurden solche kostbaren Kleidungsstücke vor allem in Ägypten, wo sie im trockenen Wüstensand Jahrhunderte überdauern konnten. Die Sonderausstellung zeigt herausragende Zeugnisse dieses spätantiken Kleiderluxus'.
Anders als heute äusserte sich der luxuriöse Charakter der Kleidung nicht in raffinierten Schnitten oder extravaganten Formen, sondern in der Kostbarkeit der verwendeten Farben und Materialien. Seide, Purpur und Gold nahmen dabei die erste Stelle ein. Aber auch kunstvolle Wirkereien aus Wolle und Leinen waren hochbegehrt.
Die textilen Schätze aus dem ägyptischen Wüstensand sind in der Abegg-Stiftung in Riggisberg bis zum 10. November 2019 zu bewundern.
Luxus am Nil
Pressetext zur Ausstellung
Aus dem Wüstensand geborgen (derbund.ch)
Neugestaltung des Ägyptischen Museums am Tahrir Square geplant
Dreijähriges Hilfsprojekt der EU gestartet
(2. April 2019) Das "alte" Ägyptische Museum am Tahrir Platz hat es dieser Tage nicht ganz einfach. Laufend werden ihm Objekte entnommen und ins Grand Egyptian Museum (GEM) gebracht, das nach neuen Meldungen nächstes Jahr eröffnet werden soll, sich jedoch noch immer als eine riesige Baustelle präsentiert.
Ein Besuch des Ägyptischen Museums im Februar 2019 hinterliess einen zwiespältigen Eindruck. Die ungenügende Beleuchtung und staubigen Vitrinen gehören mittlerweile zum Charme des Hauses; nun gesellen sich jedoch noch Umzugskisten, Packmaterial, Werkzeugkästen und Staubsauger hinzu. Insbesondere im oberen Stockwerk bieten zahlreiche leergeräumte Vitrinen einen gewöhnungsbedürftigen Anblick. Anlässlich unseres Besuchs waren auch Malerarbeiten im Gange. Um die in der Nähe befindlichen Objekte zu schützen, waren diese notdürftig mit Plastikfolien abgedeckt worden, auf denen sich jedoch kurioserweise jede Menge Fussabdrücke abzeichneten.
Wie die Zeitung "Luxor Times" meldete, soll nach den Malerarbeiten ein neues Beleuchtungssystem innerhalb des Gebäudes installiert werden. Sabah Abdel Razeq, Generaldirektorin des Ägyptischen Museums, sagte, man arbeite daran, die Wände des Museums zu streichen und Schäden zu restaurieren, sowie die defekten Glasvitrinen entlang der Korridore und in den Hallen zu ersetzen. Dr. Khaled el Anani, Minister für Antiquitäten, hat dem Ägyptischen Museum kürzlich einen Besuch abgestattet, um sich aus erster Hand über die Bemühungen zur Verbesserung des Museums zu informieren. Ausserdem hat die Europäische Union ein dreijähriges Projekt mit einem Gesamtvolumen von 3,1 Millionen Euro gestartet, um das Ägyptische Museum umzugestalten. Ein Konsortium europäischer Museen, welches sich aus dem Museo Egizio, dem Louvre, dem British Museum, dem Ägyptischen Museum und Papyrussammlung Berlin, dem Rijksmuseum van Oudheden (Leiden), dem BBR - Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, dem IFAO - Institut Français d'Archéologie Orientale und dem ICA - Istituto Centrale für Archeologia zusammensetzt, wird das Ägyptische Museum Kairo bei der Einführung neuer Ausstellungsflächen und bei der Festlegung einer detaillierten strategischen Vision (Masterplan) für die Zukunft unterstützen. Wie diese Zukunft aussehen könnte, ist jedoch weiterhin offen. Es bleibt zu hoffen, dass einige der Meisterwerke am Tahrir Square bleiben können.
Egyptian Museum development continues (Luxortimes)
"Arbeiter - Künstler - Pharaonen"
12. Tage der Ägyptologie im Koptisch-Orthodoxen Kloster Brenkhausen
(2. April 2019) Unter den zahlreichen Tagungen zur Antike haben sich die Tage der Ägyptologie als feste Grösse etabliert. Vom 26.-28. Juli findet heuer die 12. Ausgabe statt, welche unter dem Motto "Arbeiter - Künstler - Pharaonen" wiederum mit einem attraktiven Programm und namhaften ReferentInnen aufwartet.
Ägypten - das Niltal: Von Kairo bis Abu Simbel
Neuauflage des Reiseführers für Entdecker und Individualreisende
(25. Januar 2019) Die langerwartete Neuauflage des Reiseführers zu Ägypten aus dem Reise Know-How Verlag ist soeben erschienen. In dieser komplett überarbeiteten Auflage finden die Leser die übliche Fülle an bewährten Informationen, mit deren Hilfe sie das Land auch auf eigene Faust erkunden können. Daneben wartet der Reiseführer auch mit Neuerungen auf. So werden erstmals wichtige Sehenswürdigkeiten und Orte ebenso in arabischer Schrift abgedruckt, so dass Reisende bei eventuellen Verständigungsschwierigkeiten auf den arabischen Namen verweisen können. Ausserdem machen sog. „Entdecker-Touren“ Lust auf Entdeckungen abseits ausgetretener Touristenpfade, was jedem interessierten Ägyptenbesucher ans Herz gelegt sei. Diese Touren führen zu weitgehend unbekannten Stätten, derer es in Ägypten noch viele gibt. Es ist schade, sich bei einem Aufenthalt am Nil nur auf die sog. touristischen Highlights zu beschränken!
Reiseführer Ägypten (Reise Know-How)
Das Geheimnis des Cheops
Einstein-Doku am 10. Januar 2019
(6. Januar 2019) Am kommenden Donnerstag, 10. Januar 2019, um 22.25 Uhr strahlt SRF 1 in der Sendung "Einstein" die Dokumentation "Das Geheimnis des Cheops" aus.
Obwohl sich zahllose Forscher schon mit der Cheopspyramide beschäftigt haben, gibt diese noch heute Rätsel auf. Im Rahmen des Scan Pyramids-Projektes hat ein internationales Forscherteam nun einen Anlauf genommen, die Geheimnisse des einzigen noch erhaltenen Weltwunders der Antike zu erkunden.
Das Geheimnis des Cheops (SRF)
"Mykene. Die sagenhafte Welt des Agamemnon" in Karlsruhe
Ausstellung zur ersten Hochkultur auf Europas Festland
(20. Dezember 2018) Am 1. Dezember 2018 ist im Badischen Landesmuseum Karlsruhe eine grosse Sonderausstellung zu Mykene eröffnet worden, die mehr als 400 hochkarätige Leihgaben aus verschiedenen griechischen Museen vereint. Darunter befinden sich die bekannten Schliemann-Funde aus Mykene und Tiryns. Ein weiteres Highlight bilden die Fundstücke aus dem sogenannten Grab des Greifen-Kriegers, eines intakten Schachtgrabes, das im Mai 2015 in der Nähe des „Palasts des Nestor“ in Pylos gefunden wurde und zu den bedeutendsten archäologischen Funden Griechenlands der letzten Jahre zählt.
Die mykenische Kultur erreichte ihre Blütezeit im 14. und 13. Jh.v.Chr. Monumentale Architektur, elegante Kunstgegenstände und Handelsbeziehungen mit den Kulturen des Vorderen Orients und Ägyptens belegen dies eindrücklich. Zahlreiche Exponate haben Griechenland für die Sonderausstellung erstmals verlassen. Diese wurde durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Griechischen Ministerium für Kultur und Sport und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württembergs ermöglicht. Die Ausstellung dauert bis 2. Juni 2019 und wird von einem Rahmenprogramm und einem umfassenden Katalog begleitet.
Das sagenhafte Mykene in Karlsruhe (Badische Zeitung)
Mykene (Badisches Landesmuseum Karslruhe)
Ägyptische Forscher entdecken gut erhaltenes Priestergrab
Sensationsfund in der Nekropole von Sakkara nahe Kairo
(20. Dezember 2018) Ägyptische Archäologen haben in der Nekropole von Sakkara südlich von Kairo einen bemerkenswerten Fund gemacht: Sie stiessen auf das Grab eines Priesters, der unter Pharao Neferirkare, dem 3. König der 5. Dynastie (um 2475 - 2465 v.Chr.), tätig war. Die Grabstätte mit 18 Nischen und 24 Statuen besticht durch ihre gut erhaltenen Reliefs und Farben.
Forscher entdecken Grab in Sakkara (Spiegel online)
Neuigkeiten zu ägyptischen Sammlungen in aller Welt
Newsletter des Internationalen Komitees für Ägyptologie CIPEG
(13.12.2018) Im aktuellen e-Newsletter 2018/10 von CIPEG finden sich mehrere Beiträge zu ägyptischen Sammlungen in Museen der ganzen Welt. Besonders interessant - wenn auch bedrückend - ist der Artikel über die ägyptische Kollektion des Nationalmuseums von Rio. Die mit über 700 Objekten grösste Sammlung Lateinamerikas ist vor wenigen Monaten dem verheerenden Brand im Nationalmusuem zum Opfer gefallen. Bemerkenswert ist der Beitrag zum Museum in Sohag, das im letzten August von Ägyptens Präsident Al-Sisi eröffnet wurde. Im eindrücklichen Gebäude wird die Geschichte der Region von der Antike bis zur Gegenwart aufgerollt; die Ausstellung richtet sich nicht nur an Touristen, sondern vor allem an die lokale Bevölkerung.
"Spitzmaus Mummy in a Coffin and other Treasures"
Die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums Wien neu interpretiert
(8. Dezember 2018) Ein texanischer Regisseur durchstreift mit einer Künstlerin und Kinderbuchautorin die Depots des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM) und lässt sich von den angetroffenen Objekten inspirieren. Die daraus entstandene, ungewöhnliche Ausstellung trägt den nicht minder ungewöhnlichen Titel "Spitzmaus Mummy in a Coffin and other Treasures".
Nicht von ungefähr ist das titelgebende Objekt ein altägyptischer Spitzmaus-Sarg aus dem 4. Jh.v.Chr.! Das auf den ersten Blick eher unauffällige Exponat steht für den unkonventionellen Ansatz, den die beiden Gastkuratoren am KHM, der Filmemacher Wes Anderson und seine Frau, die Illustratorin und Kinderbuchautorin, Juman Malouf gewählt haben. Dabei ging es ihnen weder darum, sog. Meisterwerke aus den 4,5 Millionen Objekte umfassenden Sammlungen zu präsentieren, noch um eine Auswahl nach wissenschaftlichen Kriterien. Die beiden liessen sich bei ihren Streifzügen durch die Depots des KHM ganz einfach "von ihrer Neugier, von Formen und Farben, von Materialien und Grössen leiten" - ein überraschender, persönlicher, intuitiver und auch provokativer Ansatz, welcher die Besucher animiert, sich auf die Suche nach ihren eigenen Lieblingsstücken zu machen.
Spitzmaus Mummy in a Coffin (KHM)
Eröffnung des neuen Grand Egyptian Museums GEM erneut verschoben
Neuer Flughafen soll ab 2020 auch Wochenend-Touristen nach Kairo bringen
(28. November 2018) Noch vor wenigen Monaten versicherte das ägyptische Antikenministerium, die Teilöffnung des GEM werde wie vorgesehen 2019 stattfinden und 5400 Objekte aus dem Grabschatz des Tutanchamun umfassen. Gemäss Aussagen des Direktors Tarek Tawfik soll das GEM nun aber erst 2020 eröffnet werden. Dann werde jedoch eine vollständige Eröffnung erfolgen und nicht nur eine Teileröffnung, wie sie bisher vorgesehen war.
Tawfik erklärte, die erneute Verschiebung sei Teil einer "umfassenden Vision" mit dem Ziel, vermehrt kulturell interessierte Touristen anzuziehen und Ägypten wieder als feste Reisedestination zu etablieren. Grosse Erwartungen setzen die Verantwortlichen auch in den Bau des Flughafens Sphinx International Airport, der westlich von Kairo entsteht und nur rund 30 Minuten vom Giza-Plateau und damit vom GEM entfernt liegen soll. Erste Testflüge hätten im Oktober stattgefunden; der Flughafen werde 2020 fertiggestellt sein und solle dann auch Wochenendtouristen nach Kairo bringen.
Grand Egyptian Museum (The art newspaper)
Entdeckungen in Ägypten
Intakte Gräber in Theben-West und Kairo gefunden
(28. November 2018) In den letzten Wochen überschlagen sich Nachrichten über neue Entdeckungen in Ägypten. Einen besonders schönen Fund haben ägyptische Archäologen im Assasif in Theben-West gemacht. Sie stiessen auf das farbig dekorierte Grab eines Schreibers aus der Ramessidenzeit, das zahlreiche Beigaben enthielt.
Vor wenigen Tagen wurde ausserdem bekannt, dass ein ägyptisches Team in Dahshur, südlich von Kairo, mehrere Gräber entdeckte. Diese enthalten Kalksteinsarkophage mit Mumien, die mit bemalter Kartonage bedeckt sind.
3000-year-old tomb (Luxor Times, mit Fotos)
Several mummies discovered (Luxor Times, mit Fotos)
Mykene, Ägypten und die Türkei
Aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte "Antike Welt" (6/18)
(28. November 2018) Titelthema der aktuellen Ausgabe der "Antiken Welt" ist die grosse Sonderausstellung "Mykene -Die sagenhafte Welt des Agamemnon", die im Badischen Landesmuseum Karlsruhe am 1. Dezember 2018 eröffnet wird.
Weitere Beiträge widmen sich u.a. der Ausgrabung des Institutes für Archäologische Wissenschaften der Universität Bern in Sirkeli Höyük in der Türkei sowie den säkularen Verdienstmöglichkeiten altägyptischer Priester.
Stein(h)art - Altägyptische Gefässe von ewiger Schönheit
Studio-Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
(17. November 2018) Seit dem 11. November wird die Ausstellung "Ägypten - Land der Unsterblichkeit" durch die Studio-Ausstellung "Stein(h)art - Altägyptische Gefässe von ewiger Schönheit" ergänzt.
Die Ausstellung zeigt rund 100 altägyptische Steingefässe aus der prädynastischen Zeit bis ins Mittlere Reich (um 4000 - 1680 v.Chr.), die durch ihre zeitlose Schönheit und meisterliche Verarbeitung bestechen. Die ältesten Stücke sind fast 6000 Jahre alt und wirken mit ihrer reduzierten Ästhetik trotzdem überraschend modern. Sie sind weitgehend ornamentfrei und bezaubern durch ihr Spiel mit markant gemaserten und farblich herausragenden Materialien. Gesteinsarten wie Basalt, Brekzie, Grauwacke und Diorit sind ausgesprochen schwer zu bearbeiten. Die makellose Ausführung beweist eindrucksvoll, zu welch überragender Meisterschaft die Künstler im Alten Ägypten mit einfachen Werkzeugen fähig waren. Das Spektrum der gezeigten Objekte reicht von wuchtigen Werken über elegante Alabasterbecher bis hin zu einem filigranen Fläschchen aus Lapislazuli mit Goldapplikationen.
Die Studio-Ausstellung "Stein(h)art" stellt Design und Ästhetik der Exponate in den Fokus. Durch eine zurückhaltende Ausstellungsgestaltung kommt die Schönheit der einzelnen Stücke zum Tragen. Die Ausstellung ist bis 10. Februar 2019 zu sehen.
Studio-Ausstellung "Stein(h)art"
Museums of Egypt - A Journey from Aswan to Alexandria
Wanderausstellung in der Neuen Universität Würzburg
(17. November 2018) Vom 7. November bis 19. Dezember 2018 ist im Lichthof der Neuen Universität am Sanderring eine Wanderausstellung mit dem Titel "Museums of Egypt - a Journey from Aswan to Alexandria" zu sehen.
Der Wüstenstaat Ägypten bietet mehr als Pharaonen und Pyramiden. So beherbergt Kairo die weltweit grösste Sammlung islamischer Kunst ebenso wie frühe Zeugnisse christlicher Kultur. Und während in Kom Ombo Krokodil-Mumien zu sehen sind, lockt Alexandria mit Juwelen im Palastmuseum. Nach ihrer Premiere im Ägyptischen Museum in Kairo ist die Ausstellung „Museums of Egypt - a Journey from Aswan to Alexandria” nun in Würzburg zu Gast. Sie präsentiert einen Querschnitt aus den Beständen bekannter und unbekannter Museen. Grossformatige Fotografien beleuchten einzigartige Objekte aus einem neuen Blickwinkel.
Die Wanderausstellung mit englischen und arabischen Texten ist ein Gemeinschaftsprojekt von Studierenden der Museologie und Ägyptologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) sowie der Helwan University in Ägypten. Die Studierenden wählten Museen aus, recherchierten Inhalte, reisten durchs Land und fotografierten Objekte.
Museums of Egypt - A Journey from Aswan to Alexandria
Cités millénaires. Voyage de Palmyre à Mossoul
Sonderausstellung im Institut du monde arabe in Paris
(9. November 2018) Das renommierte Institut du monde arabe in Paris thematisiert in seiner aktuellen Sonderausstellung bedrohte Stätten der Antike im Nahen Osten und in Nordafrika. Anhand archäologischer Aufnahmen auf Grossleinwänden tauchen die Besucher in die jahrtausendealten Städte von Mossul (Irak), Aleppo und Palmyra (Syrien) sowie Leptis Magna (Libyen) ein, deren Denkmäler in den letzten Jahren durch Terroristen schwer beschädigt und teilweise sogar vollständig zerstört wurden. Mithilfe photographischer Archive, u.a. demjenigen der Universität von Lausanne, gelang es, die Stätten virtuell zu rekonstruieren. So stehen die Besucher für einen kurzen Moment in der wiederauferstandenen Stadt Palmyra und können erahnen, weshalb sie die "Perle der Wüste" genannt wurde.
Eines der Ziele der Ausstellung ist es, die syrische Jugend für ihr kulturelles Erbe und die Geschichte ihres Landes zu sensibilisieren. Geplant ist ein 3-D-Video über den palmyrenischen Tempel von Baalshamin, das zusammen mit einer Broschüre über das zerstörte Heiligtum an jugendliche Syrer in den jordanischen Flüchtlingslagern abgegeben werden soll.
Die Ausstellung dauert bis zum 10. Februar 2019.
Cités millénaires (imarabe)
Palmyra, die legendäre Handelsstadt in der syrischen Wüste
Die Geschichte Palmyras in Bildern
(9. November 2018) Das Patrimoine Proche Orient stellt auf der Webseite Archéologie.Culture.fr die reiche Geschichte der antiken syrischen Wüstenstadt Palmyra anhand zahlreicher Aufnahmen vor. Ein Schwerpunkt liegt auf den in den letzten Jahren von fanatischen Extremisten zerstörten Gebäuden.
I am Ashurbanipal
Sonderausstellung über das Assyrische Reich im British Museum London
(6. November 2018) Zwischen dem 9. und 7. Jh. v.Chr. war Assyrien eine der mächtigsten Grossreiche in Vorderasien. Der bedeutendste assyrische König war Assurbanipal (668 - 631 v.Chr.), der sich in Inschriften als "König der Welt" bezeichnen liess. Unter seiner über 35-jährigen Herrschaft erreichte das assyrische Reich seinen Höhepunkt und erstreckte sich von der östlichen Mittelmeerküste bis in die Bergregionen des heutigen Westirans. In seiner Hauptstadt Niniveh im nördlichen Irak liess Assurbanipal einen prächtigen, mit Reliefs dekorierten Palast erbauen. Das British Museum besitzt eine der grössten Sammlungen assyrischer Kunst und erzählt anhand dieser Zeugnisse die Geschichte Assurbanipals, dessen Heer um 666 v.Chr. bis nach Ägypten vorstiess und Theben plünderte.
Die Sonderausstellung dauert von 8. November 2018 bis 24. Februar 2019.
I am Ashurbanipal (British Museum)
Auf den Spuren früher Forscher und Abenteurer
Auf dem Nassersee von Assuan nach Abu Simbel
(20. Juni 2018) Die kurze Bildstrecke zeigt, dass es zwischen den bekannten Sehenswürdigkeiten von Assuan und Abu Simbel noch Etliches zu entdecken gibt....
Reise durch Unternubien (Nile Times Newsletter 6/2018)
Faszination Archäologie im Kino REX in Bern
Dokumentarfilme zu Max von Oppenheim und Agatha Christie am 12. und 14. Juni 2018
(9. Juni 2018) Woher rührt die Faszination des Alten Orients? Was verbindet Agatha Christie mit Archäologie? Mit diesen und weiteren Fragen befassen sich zwei Veranstaltungen, welche die Abteilung Vorderasiatische Archäologie des Institutes für Archäologische Wissenschaften der Universität Bern im Kino REX durchführt.
Am Dienstag, 12. Juni, um 18 Uhr wird die Dokumentation "Faszination Orient - Das Leben des Max von Oppenheim" gezeigt. Prof. Dr. Mirko Novak gibt vorgängig eine Einführung zum deutschen Diplomaten und Forschungsreisenden von Oppenheim, der 1899 auf dem Tell Halaf am Rand der syrischen Wüste riesige Bildwerke eines Palastes aus dem frühen 1. Jahrtausend v.Chr. entdeckte.
Am Donnerstag, 14. Juni, um 18 Uhr folgen zwei Kurzfilme von Agatha Christie, die sie auf den Grabungen ihres zweiten Mannes Max Mallowan in Syrien und im Irak drehte. Die Einführung zu diesen zwei Doku-Perlen erfolgt durch Frau Dr. Charlotte Trümpler, die sich mit dem Leben und Wirken von Christie im Orient intensiv befasst hat.
Auf den Spuren früher Reisender
Dokumentation zur Nile Times-Reise im März 2018
(16. Mai 2018) Im März 2018 begab sich eine Nile Times-Gruppe auf die Spuren der Forscher und Abenteurer Johann Ludwig Burckhardt und Giovanni Battista Belzoni und erkundete Unternubien von Assuan nach Abu Simbel.
Nun ist die Dokumentation zu den besuchten Sehenswürdigkeiten als pdf verfügbar; eine Bildstrecke folgt in Kürze:
Doku Assuan Nassersee
Antikensammlung von Elsa Bloch-Diener wird versteigert
Auktion in der Berner Galerie Stuker
(16. Mai 2018) Die Galerie von Elsa Bloch-Diener in der Berner Altstadt galt als eine der renommiertesten Adressen für Sammler antiker Kostbarkeiten. Nun wird der Restbestand der Antikensammlng von Frau Bloch-Diener in der Berner Galerie Stuker versteigert. Neben altägyptischen Exponaten finden sich auch Objekte aus dem alten Orient sowie griechisch-römische und etruskische Stücke. Vor der Auktion, die am 30. Mai 2018 stattfindet, sind die Objekte in der Galerie am Alten Aargauerstalden 30 ausgestellt.
Online-Katalog der Antiken der Frühlingsauktion:
Antiken Galerie Stuker
Deutsch-ägyptische Grabungen in Heliopolis
Politischer Druck und knappe Finanzen machen dem deutschen Grabungsleiter zu schaffen
(20. April 2018) Letztes Jahr sorgte ein deutsch-ägyptisches Archäologenteam in Matariya/Heliopolis nahe Kairo mit dem Fund der Kolossalbüste des Pharaos Psammetich I. für Furore. Aktuelle Grabungen haben nun weitere 4500 Fragmente der Statue zutage gefördert, anhand derer ihre ursprüngliche Grösse berechnet werden kann. Laut Dietrich Raue, dem Leiter des deutschen Teams, konnten auch Teile weiterer Bauten geborgen werden, so u.a. ein Fragmente eines Tores von Ramses II. und Nektanebos I.
New Discovery in Matariya (Ahram Online)
Auch wenn die letzjährige Entdeckung in der Presse auf ein grosses Echo stiess, ist die Fortsetzung der Grabung in Heliopolis finanziell nicht gesichert. Das Ägyptologieforum Zürich unterstützte die Grabung deshalb mit einem Geldbetrag. Als Dank hat Dietrich Raue einen sehr lesenswerten Beitrag für die Mitteilungen des Ägyptologieforums Zürich verfasst, der deutlich macht, dass sich der Grabungsalltag in einem Vorort von Kairo nicht immer einfach gestaltet. So gehe es, gemäss Raue, in den ägyptischen Medien v.a. um die Frage, wann die Archäologen das Areal verlassen, um endlich mit dem Bau des Parkhauses durch das Ministerium der Religiösen Stiftungen beginnen zu können. Der Bericht findet sich auf den S. 3 -11.
Bericht zum Heliopolis-Projekt von D. Raue (Mitteilungen 18 des Ägyptologieforums Zürich)
11. Tage der Ägyptologie im Koptisch-Orthodoxen Kloster Brenkhausen (D)
Tagung zu Altägypten vom 27. - 29. Juli 2018
(13. April 2018) Bei den Tagen der Ägyptologie im Koptisch-Orthodoxen Kloster Brenkhausen stellen international renommierte WissenschaftlerInnen sowie junge NachwuchswissenschaftlerInnen verschiedene Aspekte des Alten Ägypten vor. Die Tagung ist offenfür alle. die sich für Geschichte und Kultur des antiken oder koptischen Ägypten interessieren, und gibt Gelegenheit, neue Forschungsergebnisse zu erfahren und mit ForscherInnen ins Gespräch zu kommen.
Das Eröffnungsreferat zum Thema "Ägypten in der Schweiz - Das Schweizer Sargprojekt" halten Alexandra Küffer und Renate Siegmann, Leiterinnen des Projekts.
Webseite Kloster Brenkhausen mit Tagungsprogramm
Interview mit dem Kurator der Basler Ausstellung "Scanning Sethos"
Der Ägyptologe Dr. Andre Wiese im Gespräch
(13. April 2018) Das Antikenmuseum Basel zeigt bis 6. Mai 2018 die eindrückliche Sonderausstellung "Scanning Sethos - Die Wiedergeburt eines Pharaonengrabes". Im Gespräch mit Radio Silbergrau äussert sich der Ägyptologe und Kurator der Ausstellung Dr. Andre Wiese über das Grab von Pharao Sethos I., das als schönstes im Tal der Könige gilt, und über die Entstehung der Ausstellung.
Musik im alten Ägypten
Die Ägyptologin Heidi Köpp-Junk lässt altägyptische Melodien erklingen
(1. Februar 2018) Musik im alten Ägypten wird selten thematisiert, obschon sie seit jeher zum Leben der Ägypter gehörte. Die ersten Darstellungen stammen aus der prädynastischen Zeit; der älteste bekannte Musiker ist der Flötist Ipi, der sich um 2600 v.Chr. in Dahshur ein Grab anlegen liess. Besonders im Neuen Reich (1500 - 1000 v.Chr.) finden sich in den Gräbern zahlreiche Abbildungen von Musikantinnen, welche die Gäste bei Festen unterhalten. Der Titel "Sängerin des Gottes Amun (oder einer anderen Gottheit) war unter Gattinnen von hohen Beamten weit verbreitet und macht deutlich, dass Musik sowohl in privatem Rahmen als auch im offiziellen Tempelkult eine wichtige Rolle spielte.
Aus dem alten Ägypten sind keine Noten überliefert, so dass wir die Melodien der altägyptischen "Schlager" nicht kennen. Jedoch sind uns Texte von Liedern, insbesondere Liebesliedern, überliefert. Verwendet wurden Blas-, Saiten-, Rassel- und Schlaginstrumente.
Die genaue Analyse von erhaltenen Musikgeräten und von abgebildeten Instrumenten sowie der deren Nachbau haben es der Ägyptologin Heidi Köpp-Junk der Universität Trier ermöglicht, altägyptische Musik wieder erklingen zu lassen. Vermutlich benutzten die Ägypter eine pentatonische Skala, die eine Oktave von 5 statt 7 Tönen umfasste.
Earliest Music Ancient Egypt (asorblog; mit Videoaufnahme von H. Jöpp-Junk)
10 Jahre Basler Grabungen im Tal der Könige
Interview mit der Ägyptologin und Leiterin des Basler Projektes Susanne Bickel
(9. Januar 2018) Seit 10 Jahren gräbt ein Basler Team im Tal der Könige bei Luxor. Die Professorin für Ägyptologie an der Universität Basel Susanne Bickel ist Leiterin des Projektes "University of Basel Kings' Valley Project". Im Interview mit der Basler Zeitung spricht sie über ihre Arbeit in einem der archäologischen Hotspots der Welt.
Es gilt zu retten, was es zu retten gibt (BAZ)