Ägyptische Sammlungen in Schweizer Museen

Glanzlichter dieser Kollektionen bilden Särge mit Mumien sowie Mumienmasken, die als Geschenke wohlhabender, in Ägypten ansässiger Schweizer in die jeweiligen Museen gelangten und vergleichbaren Exponaten berühmter ausländischer Sammlungen durchaus ebenbürtig sind.

Begegnungen mit Originalobjekten ohne Hektik: Plädoyer zum Besuch kleinerer Museen

Bis vor kurzem lagerte ein Grossteil dieses Kulturgutes noch weitgehend unerforscht in den Depots und war einem breiten Publikum nicht bekannt. Im Rahmen des Schweizer Sargprojektes, in welchem zwischen 2004 und 2006 unter Leitung von Alexandra Küffer und Renate Siegmann über 20 Särge und Masken umfassend bearbeitet und die dazugehörigen Mumien durch das "Swiss Mummy Project" untersucht wurden, haben mehrere Museen beschlossen, ihre ägyptischen Särge in Dauer- oder Sonderausstellungen dem Publikum zugänglich zu machen.

Obschon in der heutigen Zeit Museen immer öfter auf "Events und Happenings" setzen bzw. setzen müssen, um Besucher anzulocken, und dies für kleinere Museen aufgrund der angespannten finanziellen Situation ein Ding der Unmöglichkeit ist, lohnt ein Besuch kleinerer Sammlungen und Ausstellungen auch. Denn ihre Qualitäten liegen in der Überschaubarkeit und der persönlichen Atmosphäre. Während man in grossen Häusern – meist zusammen mit Dutzenden von anderen Personen -  von Vitrine zu Vitrine eilt, um wenigstens einen Blick auf diejenigen Objekte zu werfen, die man unbedingt gesehen haben muss, bieten kleinere Museen und Sammlungen Gelegenheit, sich die einzelnen Stücke ohne Hektik näher anzusehen. Da weniger Objekte ausgestellt sind und sich der Besucherandrang in Grenzen hält, hat der Einzelne mehr Zeit und Musse, die Kunstwerke auf sich wirken zu lassen und auch auf Details zu achten.

Originalobjekte - seien es altägyptische Exponate oder solche anderer Zivilisationen und Völker - sind einzigartig, denn sie bieten einen direkten Zugang zu den Kulturen der Vergangenheit und der Gegenwart. Sie sind "Übersetzer" fremder, unbekannter Lebensweisen und veranschaulichen, wie Menschen rund um den Globus ihre Welt gesehen haben und wie sie ihren Alltag heute gestalten. Diese direkte Auseinandersetzung und die unmittelbare Begegnung mit einem Originalobjekt können weder durch eine Kopie, noch durch ein Bild im Computer oder durch ein Photo in einem Buch ersetzt werden!