News aus der Antike 2014
Das Naga-Projekt im Nordsudan
Neues Museum soll 2016 eröffnet werden
(28. Dezember 2014) Naga war ein bedeutendes Zentrum des Königreiches von Meroë, das vom 3.Jh.v.Chr. bis ins 3.Jh.n.Chr. existierte. Die Stätte liegt rund 30 km nördlich von Khartum und gehört seit 2011 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Seit 1995 gräbt ein deutsches Team in Naga. Bis 2012 war das Projekt dem Ägyptischen Museum Berlin angegliedert; seit 2013 steht es unter der Leitung des Staatlichen Museums ägyptischer Kunst München. Leiter der Grabungsmission ist weiterhin Prof. Dietrich Wildung.
Bisher konnten mehr als 15 Tempel- und Palastbauten in Naga nachgewiesen werden. Der Amuntempel, der Löwentempel und die Hathorkapelle (früher "Römischer Kiosk" genannt) sind die am besten erhaltenen. Besonders fasznierend an der Wüstenstadt Naga ist die Mischung afrikanischer, ägyptischer und hellenistischer Einflüsse. Die vor Ort gemachten Funde sollen in Kürze in einem neuen Museumsgebäude präsentiert werden, das nach den Plänen des britischen Stararchitekten David Chipperfield gebaut wird und 2016 seine Türen öffnen soll.
Die archäologische Stätte von Naga wird auch in der aktuellen Ausgabe Nr. 25 der Nile Times vorgestellt, die als pdf-Datei unter "Nile Times Magazin Aktuelle Ausgabe" heruntergeladen werden kann.
Suez National Museum eröffnet
Ausstellung über eine wenig bekannte Region
(12. Dezember 2014) Zwei Jahre nach seiner Schliessung hat das Suez National Museum kürzlich seine Türen wieder geöffnet. Die erste Eröffnung fand 2012 statt; nach nur einem Tag musste das Museum jedoch aufgrund schwerwiegender Sicherheitsbedenken wieder schliessen. Mit den neusten Alarmsystemen versehen, wurde nun ein erneuter Anlauf genommen.
Das Museum zeigt in einer sorgfältigen Inszenierung die Geschichte der Gegend um die Stadt Suez. Schon in pharaonischer Zeit war Suez ein wichtiger Handelshafen. Nach der Eröffnung des Suez-Kanals 1868 rückte die Stadt ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Der Suez-Kanal ist bis heute für die Wirtschaft des Landes von überragender Bedeutung.
Die Wiedereröffnung des Suez National Museums ist Teil der Strategie des Kulturministeriums, regionale Museen in Ägypten zu fördern und damit noch unbekannte Regionen für Touristen attraktiver zu machen.
Suez National Museum Reopens (TNN)
Letzte gedruckte Ausgabe der Zeitung "Nile Times"
Versand Mitte Dezember 2014
(8. Dezember 2014) 1999 erschien die erste Ausgabe der "Nile Times"; mit der Nr. 25 erscheint nun die Zeitung letztmals in gedruckter Form. Schwerpunkte bilden Beiträge zu einer Expedition in den Nordsudan sowie zu einer ungewöhnlichen Sarguntersuchung, die im letzten Mai an einem Sarg aus der Sammlung des Museums für Völkerkunde Burgdorf vorgenommen wurde. Alle AbonnentInnen erhalten die letzte Ausgabe Mitte Dezember zugeschickt.
Seit einigen Jahren wird die Zeitung schon durch die Webseite www.niletimes.ch ergänzt, die laufend ausgebaut wurde und auf erfreulich grosses Interesse stösst. Neu soll monatlich ein Newsletter per Mail verschickt werden, der Hinweise auf Beiträge der Webseite sowie auf kommende Veranstaltungen enthält. Wenn Sie Interesse am Newsletter der "Nile Times" haben, schicken Sie bitte eine Mail mit dem Titel "Newsletter" an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Atemberaubende Mosaike in Zeugma gefunden
Archäologen aus Oxford machen bedeutenden Fund in Südostanatolien
(30. November 2014) Ein Team von Archäologen aus Oxford hat nahe der türkischen Stadt Gaziantep in Südostanatolien atemberaubend schöne und gut erhaltene Mosaiken gefunden, die einst die Fussböden der Villen von Zeugma schmückten.
Die Stadt Zeugma am Euphrat war ursprünglich um 300 v.Chr. vom General Alexander des Grossen, Seleukos Nikator gegründet worden. Im 1. Jh.v.Chr. eroberten die Römer das Gebiet der heutigen Südosttürkei bis zum Euphrat, der die Grenze zwischen dem Römischen und dem persischen Reich der Parther bildete. Zeugma wurde zu einer bedeutenden Metropole und galt als Roms Tor zur Seidenstrasse. Hier strömten im 2. Jh.n.Chr. die Schätze Arabiens, Asiens und Mesopotamiens zusammen und wurden nach Rom weitergeleitet. Die Kaufleute von Zeugma waren reich und beauftragten die besten Mosaikkünstler des römischen Imperiums mit der Ausschmückung ihrer prächtigen Villen.
Im Jahr 2000 verschwanden grosse Teile der Stadt Zeugma in den Fluten des neuen Stausees. Notgrabungen konnten Ende der 1990er Jahre einige Mosaike retten, die heute im sehr sehenswerten Museum von Gaziantep untergebracht sind. Die Grabungen in den noch nicht überfluteten Teilen von Zeugma sind noch heute im Gang.
Breathtaking discoveries in Zeugma (ICE Trend)
Athener Forschungen
Aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Antike Welt" (6/2014)
(22. November 2014) Das Titelthema der neusten Ausgabe der Antiken Welt befasst sich mit den aktuellen Forschungen in Athen. In vier Beiträgen präsentieren deutsche und griechische Archäologen und Althistoriker ihre Forschungsergebnisse. Weitere Themen widmen sich dem Fund einer altägyptischen Gusswerkstatt in Assuan und dem kleinen Museumsjuwel Sir John Soane's Museum in London, das den imposanten Sarkophag von Sethos I., dem Vater Ramses' II., beherbergt.
Basel Ancient Art Fair (BAAF) 2014
Highlights der antiken Kunst in stilvollem Ambiente
(21. November 2014) Vom 21. bis 26. November findet in Riehen bei Basel die diesjährige Basel Ancient Art Fair statt. Seit über einem Jahrzehnt vereint diese Messe renommierte internationale Händler auf dem Gebiet der klassischen, ägyptischen und nahöstlichen Antike. Dank der Teilnahme weltweit führender Spezialisten gilt die BAAF heute als bedeutendste Messe ihrer art. Alle Aussteller sind Mitglieder der "Internationale Association of Dealers in Ancient Art" und verpflichten sich zu einem strengen Ethik-Kodex bezüglich Echtheit und Provenienz ihrere Verkaufsobjekte. Dies ist gerade in Zeiten von Plünderungen, wie sie in Ägypten, Syrien, Afghanistan und Irak immer noch in grossem Stil vorkommen, von grosser Wichtigkeit.
Virtuelle Autopsie enthüllt Tutanchamun's Aussehen
BBC-Dokumentation mit "schockierendem" 3-D-Modell des Pharaos
(21. Oktober 2014) Laut einer virtuellen Autopsie der Mumie von Tutanchamun, die aus über 2000 Computertomografie - Aufnahmen erstellt wurde, litt Tutanchamun an einem Klumpfuss, hatte einen Überbiss und ausladende Hüften. Das in einer BBC-Dokumentation gezeigte 3-D-Modell des mit 19 Jahren 1323 v.Chr. verstorbenen Pharao wurde in der Presse als "schockierend" beurteilt.
Die Ergebnisse der virtuellen Rekonstruktion des Körpers von Tutanchamun scheinen früher gemachten Aussagen zu widersprechen, wonach er als Folge eines Streitwagenunfalls verstarb. Albert Zink vom Institut für Mumien und Eismumien in Bozen weist darauf hin, dass der König nicht ohne Hilfe stehen konnte und deshalb wohl nie in einem Streitwagen gefahren sei. Einen Hinweis auf eine Gehbehinderung könnten die über 130 Stöcke liefern, die in seinem Grab gefunden wurden. Laut Zink sei die wahrscheinlichste Todesursache der fragile Zustand von Tutanchamun, der auch genetisch bedingt gewesen sei, da seine Eltern Echnaton und (vermutlich) Nofretete Geschwister waren. Tutanchamun litt offenbar auch an Malaria und zog sich unmittelbar vor seinem Tod einen Beinbruch zu.
Ägyptens versunkene Schätze in europäischen Museen
Wanderausstellung kommt nach Paris, Berlin und London
(20. Oktober 2014) Der Unterwasserarchäologe Franck Goddio plant in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Antikenministerium eine grosse Ausstellung zu den Funden, die sein Team vor der Küste Alexandrias gemacht hat.
Die Ausstellung soll gemäss ägyptischen Medien den Titel "Egypt's Sunken Secrets" tragen. Gezeigt werden insgesamt 293 Objekte aus den Magazinen der Unterwasserarchäologen sowie aus verschiedenen ägyptischen Museen. Die Ausstellung wird ab September 2015 in Paris gezeigt und soll danach nach Berlin und London weiterziehen.
Egypt's sunken secrets (Luxor Times)
Atlantis am Nil
Aktuelle Ausgabe des Magazins GEO (10/Oktober 2014)
(11. Oktober 2014) Titelthema der aktuellen GEO-Ausgabe sind die Unterwasserforschungen des Archäologen Franck Goddio in der Bucht von Abukir unweit von Alexandria. Dort hat Goddio sechs Kilometer vor der Küste in mehr als sieben Metern Tiefe die Reste der versunkenen Hafenstadt Herakleion entdeckt, die einst Ägyptens "Tor zur Welt" gewesen ist. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Arbeit der Unterwasserarchäologen und stellt einige der Funde in faszinierenden Bildern vor.
Antike Schöpfungsmythen
Aktuelle Ausgabe des Magazins "Antike Welt" (5/2014)
(30. September 2014) Das Titelthema der aktuellen Ausgabe der "Antiken Welt" sind Schöpfungsmythen der antiken Welt. Die Ägypter, Babylonier, Israeliten und Griechen beschäftigten sich alle mit grundsätzlichen Fragen des Menschseins: Was war vor der Schöpfung? Wie entstanden Zeit und Raum? Wer ist ihr Schöpfer? Ausgesuchte Autoren geben in ihren Beiträgen einen Überblick vom Alten Orient bis zur griechisch-römischen Welt.
Skarabäus mit Name des Pharaos Scheschonk in Jordanien gefunden
Beweis für Militärexpedition Ägyptens in die Levante?
(21. September 2014) Ein amerikanisch-jordanisches Team hat in den antiken Kupferminen des Feynan in Südjordanien einen Skarabäus gefunden, der mit dem Namen des Pharaos Scheschonk (um 945 - 924 v.Chr.) beschriftet ist. Dieser liefert neue Einsichten zu den militärischen Expeditionen Ägyptens nach Vorderasien zu Beginn des 1.Jt.v.Chr.
Die Kupferminen von Feynan liegen ca. 50 km südlich des Toten Meeres in Jordanien. Radiokarbondatierungen von Kupferbarren zeigen, dass die Minen bis ca. 1000 v.Chr. zu den wichtigsten Kupferlieferanten im östlichen Mittelmeergebiet gehörten.
Der Fund des Skarabäus mit der Erwähnung von König Scheschonk ist der erste schriftliche Beleg, dass Ägypten etwas mit dem Ende der Ausbeutung der Kupferminen von Feynan zu tun haben könnte. Dies ist auch deshalb interessant, weil Scheschonk im Alten Testament unter dem Namen "Schischak" erwähnt wird, der nach dem Tod von Salomon die Levante eroberte. Wie die bisherigen Grabungen und kürzliche Fund des Skarabäus vermuten lassen, eroberten die Ägypter damals das Feynan-Gebiet und zerstörten offenbar gezielt die Kupferproduktionsstätten.
Djoser-Pyramide nicht einsturzgefährdet
Restaurierungsarbeiten an ältester Pyramide Ägyptens fortgesetzt
(21. September 2014) Der ägyptische Antikenminister Mamdouh el-Damaty hat Journalisten zu einer Besichtigung der Djoser-Pyramide in Sakkara eingeladen. Damit möchte er den Vorwürfen entgegentreten, die Pyramide werde unsachgemäss restauriert und sei im Begriff einzustürzen.
Kritik an der Antikenbehöre wurde laut, da diese eine Firma mit den dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten betraut hatte, die keine Erfahrung mit archäologischen Stätten aufweist. Die ägyptische Archäologin Monica Hanna vermutet, es sei Korruption im Spiel und fordert, der Auftrag sei neu zu vergeben.
El-Damaty zeigte sich anlässlich des Rundgangs durch die Djoser-Anlage wütend über die Kritik und klagte seinerseits, eine Gruppe von Archäologen, die den Muslimbrüdern nahe stünden, versuchten die Arbeiten an der ältesten Pyramide Ägyptens zu sabotieren. Es scheint, dass die Altertümer resp. deren Erhaltung für politische Zwecke und Propaganda missbraucht werden - schade!
Restoration of oldest pyramid (Epoch Times)
Altägyptisches Tempelritual zusammengefasst
Aufwändige Rituale sollten Wohlergehen des Landes sichern
(31. August 2014) Die Rituale, die täglich in den Tempeln an den Gottesstatuen vollzogen wurden, galten den alten Ägyptern als unentbehrlich. Sie waren davon überzeugt, dass die Gottheiten nur durch Rituale und tägliche Fürsorge gnädig gestimmt werden konnten und so das Wohlergehen des Landes sicherstellten. Dies erklärt auch den hohen Bedarf an Tempelpersonal, Tempelgeräten und Opfergaben, v.a. Brot, Bier und Weihrauch sowie Fleisch und Geflügel.
Die umfassendsten Rituale wurden dabei frühmorgens vollzogen, am Nachmittag und Abend fanden verkürzte Abläufe statt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Schritte im Tempelritual bietet Digital Karnak an:
Künstliche Mumifizierung älter als bisher angenommen
Untersuchung von Leinenbandagen aus einem der ältesten Friedhöfe Ägyptens
(17. August 2014) Bisher gingen Ägyptologen davon aus, dass der Beginn der künstlichen Mumifizierung in Ägypten im Verlauf der Frühzeit entstanden sei (um 2900 - 2800 v.Chr.) und dass es sich bei älteren Mumien um sog. Naturmumien handle, d.h. um Körper, die im trocken-heissen Sand vergraben und durch Austrocknung natürlich konserviert worden sind. Neue Untersuchungen weisen nun aber darauf hin, dass sich die künstliche Mumifizierung schon 1500 Jahre früher entwickelt haben könnte.
Zu diesen erstaunlichen Resultaten führte die Untersuchung von Leinenbandagen aus Mostagedda, einem der ältesten Friedhöfe Ägyptens aus der Zeit zwischen 4500 bis 3300 v.Chr. Die Stofffragmente stammen aus dem Bolton Museum im Norden Englands, wo sie seit 1930 aufbewahrt werden und nun auf ihre chemische Zusammensetzung untersucht worden sind. Dabei konnten neben Leinenfasern Pinienharz, Tierfett und aromatische Substanzen identifiziert werden. Dies deutet gemäss den englischen und australischen Experten darauf hin, dass damals schon Rezepturen vorlagen, mit denen die Leinenbinden getränkt wurden, um den Körper vor Verwesung zu schützen. Dies würde auch bedeuten, dass sich in Ägypten bereits im 5.Jt.v.Chr. ein Jenseitsglaube entwickelt hatte und die Erhaltung des Körpers für ein Weiterleben nach dem Tod als wichtig erachtet wurde.
Tod des Augustus
Titelthema der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Antike Welt" (4/2014)
(15. August 2014) Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte "Antike Welt" widmet sich dem Thema "Tod des Augustus".
Augustus verstarb nach einer langen Regierungszeit im Alter von 75 Jahren im August 14 n.Chr. Der erste Kaiser des Römischen Reiches spielt auch in der Geschichte Ägyptens eine wichtige Rolle gespielt. Im Jahr 31 v.Chr. schlug das römische Heer des Augustus Kleopatra und Marcus Antonius in der berühmten Seeschlacht von Actium. Marcus Antonius erlag seinen Verletzungen, Kleopatra nahm sich das Leben. Damit endete das altägyptische Reich und das Nilland wurde zu einer Kolonie Roms.
London soll den Stein von Rosette zurückgeben
Erneute Rückgabeforderung Ägyptens
(30. Juli 2014) Im Jahr 1799 fand ein französischer Offizier der Expedition Napoleons bei der Stadt Rosette südlich von Alexandria eine Stele, auf der ein Text in drei verschiedenen Schriften eingraviert war. Als das französische Heer von den Briten 1801 bei Alexandria geschlagen wurden, gehörte das Stück zur Kriegsbeute und gelangte so nach London, wo es seit 1802 im British Museum ausgestellt ist. Die drei Inschriften auf Hieroglyphisch, Demotisch und Griechisch, die sich auf der Stele finden, führten 1822 zur Entzifferung der altägyptischen Hieroglyphenschrift durch den französischen Ägyptologen Jean-François Champollion. Der sog. Stein von Rosette wurde in der Folge weltberühmt und sorgt bis heute für erregte Gemüter an Nil und Themse.
Ägyptische Archäologen fordern die Regierung in Kairo nun auf, den Stein zum 215. Jubiläum seiner Entdeckung von London definitiv zurückzufordern. Es ist nicht das erste Mal, dass das British Museum mit dieser Forderung konfrontiert wird. Schon der frühere Leiter der Antikenbehörde Zahi Hawass hatte verlangt, das Stück müsse zur (mittlerweile schon zahlreiche Male verschobenen) Öffnung des Grand Giza Museums nach Ägypten reisen. Die Verantwortlichen des British Museum weisen darauf hin, dass der Stein legitimer Besitz Grossbritanniens sei, da er gemäss dem Abkommen von Alexandria 1801 von den Franzosen an die britische Regierung übergeben worden sei. Es ist deswegen unwahrscheinlich, dass das British Museum den Stein von Rosette an Ägypten zurückgibt, ist er doch das bekannteste Objekt des Hauses und wird von Touristen aus aller Welt bestaunt. Es gibt allerdings auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass "juristisch korrekt" nicht dasselbe bedeute wie "moralisch vertretbar".
Dispute over Rosetta Stone (thecairopost)
Webseite des British Museum mit Informationen zum Stein von Rosette: Explore the highlights
Verfolgung der Götter bis ins entfernte Nubien
Entdeckung eines Steinblocks mit zerstörtem Namen des Gottes Amun im Sudan
(26. Juli 2014) In Sedeinga im heutigen Nord-Sudan wurde ein Block aus Sandstein gefunden, auf dem der Name des Gottes Amun ausgemeisselt und später wieder neu eingesetzt worden ist.
Der Block zeigt eine Darstellung des Gottes Amun mit hoher Federkrone sowie seinen Namen und gehörte einst zum kleinen Tempel von Sedeinga, welcher der Mutter Echnatons,Teje, geweiht war. Gemäss den Archäologen waren das Gesicht des Gottes und seine Namenshieroglyphen unter Pharao Echnaton ausgemeisselt worden. In Echnatons Regierungszeit (1353 - 1336 v.Chr.) war es verboten, andere Götter als Aton zu verehren.
Die Entdeckung des Steinblocks mit Amuns zerstörtem Namen und Gesicht macht deutlich, mit welcher Konsequenz Echnaton den von ihm verordneten Monotheismus durchsetzte. Bis weit in den heutigen Nordsudan schickte er Steinmetze aus, um die Namen der verhassten Götter, insbesondere des Gottes Amun, auszutilgen. Auch die Tempel seiner Eltern wurden nicht verschont, wie das Beispiel von Sedeinga zeigt.
Der Monotheismus konnte sich im alten Ägypten allerdings nicht durchsetzen. Nach dem Tod Echnatons erlaubte sein Nachfolger Tutanchamun resp. dessen Berater die Verehrung aller alten Gottheiten wieder. Unter den nachfolgenden Ramessiden wurden auf den meisten Monumenten die Namen der verfolgten Gottheiten wieder eingesetzt.
Egyptian Carving Discovered (Live Science.com)
Schätze des Vatikan in Arabien
Erste Kooperation des Vatikans mit einem islamischen Land
(7. Juli 2014) Erstmals sind Schätze aus dem Ethnologischen Museum das Vatikan in einem arabischen Land zu sehen. In Sharjah, einem Nachbaremirat von Dubai, hat die deutsche Kunsthistorikerin Ulrike al-Khamis eine kleine Sensation geschaffen. In einer Ausstellung sind islamische Kunstwerke aus dem 12. bis 19. Jh. sowie Gegenstände aus der arabischen Alltagswelt zu sehen, die allesamt 1925 in den Vatikan gelangten und nun mehrheitlich erstmals einer breiten Öffentlichkeit in einer Schau, die den Islam in seiner ganzen Breite abbildet, zugänglich sind. Der Titel "So that you may know each other" stammt aus einer Sure des Koran und greift das Motto der Ausstellung auf: die Öffnung und die Kooperation zwischen den Religionen.
Sharjah Museum für islamische Zivilisation (Qantara.de)
Aktualisiertes Sympathie-Magazin "Islam verstehen"
Die Vielfalt der islamischen Welt
(5. Juli 2014) Das Sympathie-Magazin "Islam verstehen" ist in einer aktualisierten Auflage neu erschienen. Ziel der Autoren ist es, den Lesern die Glaubensgrundlagen und -praktiken des Islams zu vermitteln und Einblicke in den ganz normalen Alltag von Muslimen zu geben.
Die Lektüre führt die grosse Vielfalt der islamischen Welt vor Augen - es gibt über 1,5 Milliarden Muslime, die überall auf der Welt zu Hause sind - und geht auch auf den wichtigen Beitrag der islamischen Kultur zur europäischen Zivilisation ein. Der Zeitpunkt des Erscheinens des aktualisierten Heftes ist gut gewählt. Gerade angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten ist es wichtig zu betonen, dass der Islam auch eine Kultur ist und nicht nur eine Bedrohung für den Rest der Welt darstellt.
Des Rätsels Lösung?
Geheimnis um das verschollene Heer von Kambyses gelüftet?
(1. Juli 2014) Zu den berühmtesten Geschichten Herodots gehört diejenige um das verschollene Heer des persischen Königs Kambyses, der 525 v.Chr. Ägypten eroberte und das Nilland dem persischen Grossreich einverleibte. Gemäss Herodot soll Kambyses 50'000 Soldaten von Theben durch die Wüste in die Oase Siwa geschickt haben, um das dortige Orakel des Amun zu zerstören. Die Soldaten kamen jedoch nie dort an, sondern wurden in der Wüste von einem riesigen Sandsturm vernichtet. Der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte ist schon lange umstritten; so meint etwa der Archäologe Hanspeter Kuhlmann, der den Orakeltempel in Siwa ausgräbt, dass bei Herodot wohl eine Null zuviel hineingerutscht sei und dass sich - wenn überhaupt - nur 5000 Soldaten auf den Weg machten.
Nun hat Olaf Kaper von der Universität Leiden eine andere Version der Ereignisse vorgeschlagen. Im Verlauf der Grabungen in Amheida in der Oase Dakhla stiess sein Team auf Blöcke, die zu einem Tempel gehörten und mit der Kartusche des wenig bekannten Pharao Petubastis III beschriftet sind. Petubastis war einst einer der ägyptischen Gegenspieler der Perser und soll sich gegen die Fremdherrschaft zur Wehr gesetzt haben. Der Tempelbau von Amheida weist darauf hin, dass Dakhla als wichtiger Stützpunkt im Kampof gegen die Perser gedient haben könnte. Kaper schlägt nun vor, dass das persische Heer von Theben nicht nach Siwa, sondern nach Dakhla unterwegs war, um dort die Aufständischen zu besiegen und dort offenbar besiegt wurden. Die Legende vom Sandsturm könnte der Nachfolger von Kamybses, Darius, in Umlauf gesetzt haben, um von der schmachvollen Niederlage abzulenken. Sicher ist, dass trotzdem weiterhin zahlreiche Hobbyarchäologen und Forscher in den Weiten der Grossen Sandsee nach der verschollenen Armee suchen werden!
Rätsel um Kambyses' verschwundene Armee (Spiegel.de)
Impressionen zur Grossen Sandsee (Scrollen zu "In der Grossen Sandsee")
Zu Fuss durch die Wüste Hedschas
Beitrag in der aktuellen Ausgabe des deutschen Magazins "National Geographic" (Juli 2014)
(20. Juni 2014) Der Reporter Paul Salopek ist zu Fuss im Westen der arabischen Halbinsel unterwegs und durchquert einen Teil der ehemaligen Weihrauchstrasse von Dschidda bis nach Aqaba.
Sammelgrab aus der 17. Dynastie entdeckt
Neue Funde in Luxor
(16. Juni 2014) Spanische Archäologen haben in Dra Abu el-Naga auf dem westlichen Nilufer gegenüber von Luxor ein Sammelgrab entdeckt, das ursprünglich in der 11. Dynastie angelegt worden war, jedoch in der 17. Dynastie wiederverwendet wurde. In der Grabkammer fanden sich zahlreiche menschliche Überreste, was darauf hindeutet, dass das Grab als "Cachette" gedient hat. Die 11. und die 17. Dynastie markieren beide das Ende von sog. Zwischenzeiten, in denen Ägypten wieder zu einem geeinten Reich wurde. Die Archäologen erhoffen sich von den Untersuchungen der Grabfunde und der menschlichen Überreste Aufschluss über die Bedeutung von Theben in diesen wichtigen Umbruchszeiten.
11th Dynasty Tomb and Cachette (Luxor Times Magazine mit Fotos)
Der deutsche Archäologe
Max von Oppenheim (1860 - 1946)
Ein Leben zwischen Archäologie und Politik
(10. Juni 2014) Momentan wird in der Bundeskunsthalle in Bonn eine Ausstellung über Tell Halaf (Syrien) gezeigt, das vom Freiherr Max von Oppenheim entdeckt und ausgegraben wurde. Mehrere Pressebeiträge widmen sich denn auch dem Leben des deutschen Archäologen, der ein scharfsichtiger Beobachter der Vorgänge im Nahen Osten war. Die von Oppenheim publizierten Schriften zeigen deutlich, dass gerade am Ende des 19. Jhs. die Archäologie oft im Dienst der Politik stand und mancher Archäologe sich auch als "Spion" seines Heimatlandes betätigte, bzw. betätigen musste.
So war z.B. Oppenheim Mitarbeiter des deutschen Generalkonsulats in Kairo und verfasste in dieser Funktion 1896 eine Schrift zur Lage Ägyptens, das damals unter britischer Herrschaft stand. In dem Dokument geht es auch darum, wie Deutschland seinen Einfluss am Nil ausdehnen könne. Im 1. Weltkrieg leitete Oppenheim eine Nachrichtenstelle für den Orient und zeigt sich in seinen Äusserungen als klarer Nationalist, dem es in erster Linie darum ging, den Briten und Franzosen grösstmögliche Verluste im Orient zuzufügen.
Privat jedoch lebte Oppenheim in einer anderen Welt, die mit Politik nicht zu tun hatte. Er war vom alten Orient fasziniert und sammelte leidenschaftlich Antiquitäten. Als Archäologe machte er sich einen Namen als geduldiger und gewissenhafter Ausgräber, der die Vergangenheit Stück für Stück zusammensetzte und wieder zum Leben erweckte.
Mythos Orient (Qantara.de)
Neues ägyptisches Museum in München feiert 1-jähriges Jubiläum
Zahlreiche Veranstaltungen und ein Newsletter
(10. Juni 2014) Am 10. Juni 2014 ist es ein Jahr her, dass das neue Staatliche Museum ägyptischer Kunst in München seine Türen öffnete. Zu diesem ersten Jubiläum finden zahlreiche Veranstaltungen statt, u.a. die Reihe "Das Jahr im Fest" mit Vorträgen renommierter Spezialisten zu den Berührungspunkten zwischen altägyptischem und christlichem Festjahr. Das Museum verschickt interessierten Personen (per Mail) einen monatlichen Newsletter (Anmeldung über die Webseite des Museums).
Newsletter des ägyptischen Museums München
Syrien - Kulturschätze im Bürgerkrieg
Aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Antike Welt" (3/2014)
(31. Mai 2014) Titelthema der aktuellen Ausgabe der Antiken Welt ist Syrien mit seinen Kulturschätzen. Mehrere Artikel widmen sich den archäologischen Stätten. Der eindringlichste Beitrag trägt den Titel "Archäologie im Bürgerkrieg" und thematisiert die Zerstörung der einzigartigen Kulturgüter des Landes. Die Fotos der zerstörten Stätten machen betroffen.
Syrien weist unzweifelhaft einige der weltweit bedeutendsten Stätten für das Verständnis der Entwicklungsgeschichte der Menschheit auf. Mit dem Beginn der Eskalatation der Gewalt Anfang 2012, durch die zahhlose Menschen getötet, vertrieben oder zur Flucht gezwungen wurden, ist auch dieses reiche Kulturerbe bedroht. Zerstörungen durch Bombardierungen und Artilleriebeschuss, Raubgrabungen und Plünderungen betreffen sowohl die historischen Altstädte als auch die Museen und archöologischen Fundorte.
Syrien ist auf der Liste der UNESCO mit sechs Einträgen vertreten:
Die Altstadt von Damaskus als eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt und kulturelles Zentrum des Orients. Die Altstadt ist bisher vergleichsweise wenig betroffen; allerdings wurden die berühmten Mosaiken der grossen Umayyaden-Moschee an der Transeptfassade durch Geschosse getroffen.
Die Altstadt von Bosra als eine der Hauptstädte der Nabatäer. Aus Bosra wird von Zerstörungen der Basalthäuser in der Altsatdt berichtet.
Palmyra als Oasenmetropole des antiken Karanwanenhandels: Der grosse Bel-Tempel weist Schussspuren auf, Teile der Säulenstrasse sind entwendet worden. Einige der berühmten Palmyrener Grabreliefs tauchten im Beiruter Kunsthandel auf.
Aleppo als seit dem 2. Jt. v.Chr. besiedelte Stadt mit Resten aus hethitischer, hellenistischer, römischer, byzantinischer und mittelalterlicher Zeit. Aleppo ist von den Zerstörungen am schlimmsten betroffen. Seit Sommer 2012 ist es Schauplatz erbitterter Kämpfe. Der grosse Bazar von Aleppo, der als schönster des Orients galt, ist abgebrannt; das Minarett der Umayyaden-Moschee aus dem 11. Jh. wurde vollständig gesprengt; die Zitadelle, die als Symbol des Widerstandes gegen die Kreuzritter grosse Bedeutung hatte, ist durch militärische Aktionen in Mitleidenschaft gezogen und hat wichtige Bauteile verloren.
Der Krak des Chevaliers als monumentale Wehrarchitektur der Kreuzfahrer und Mamlukenzeit (10 . -14. Jh.): Die grösste und bisher best erhaltene Kreizritterburg der Levante wurde im august 2013 durch Beschuss und Bombardierungen beschädigt.
Die Toten Städte als besterhaltenes Architekturensembles spätantiker und byzantinischer Zeit (1. - 7. Jh.): Diese einmalige Kulturlandschaft mit seinem wichtigsten Monument, dem Simeonskloster, ist akut bedroht.
Neben diesen bekannten Plätzen sind zahlreiche weitere Stätten ebenfalls bedroht, wie z.B. die hellenistisch-römische Stadt Dura Europos am Euphrat, die von organisierten Grabräuberbanden hemmungslos geplündert werde.
Man kann nur hoffen, dass wenigstens ein Teil der Kulturgüter erhalten bleiben. Sie bilden nicht nur die geschichtliche Identität von Syrien, sondern könnten die Basis für einen zukünftigen Kulturtourismus bilden, der sich gerade vor Ausbruch der Unruhen zu etablieren begann.
Webseite Antike Welt (Verlag von Zabern)
News aus dem Museumsbereich der Ägyptologie
Newsletter von CIPEG
(28. Mai 2014) Das Internationale Komitee für Ägyptologie (CIPEG), eine Abteilung des Internationalen Komitees der Museen (ICOM), veröffentlicht zwei Newsletter pro Jahr mit Informationen rund um Museen und deren ägyptische Sammlungen. Im ersten Rundbrief 2014 geht es u.a. um den letztjährigen Bombenanschlag auf das Islamische Museum und die Nationale Bibliotek in Kairo. Die heftige Explosion richtete gewaltigen Schaden an. Im Islamischen Museum wurden mindestens 170 Objekte komplett zerstört. Für die Restaurierung des Gebäudes und die Rettung der beschädigten Objekte wird Ägypten auf ausländische Experten und finanzielle Hilfe angewiesen sein.
Newsletter 1/2014 (CIPEG)
Untersuchung des Inhaltes eines altägyptischen Sarges
Mumie von antiken Grabräubern nahezu vollständig zerstört
(26. Mai 2014) Das Museum für Völkerkunde Burgdorf erwarb 1926 vom Ägyptischen Museum in Kairo einen Sarg mit Mumie, der sich zur Zeit als Leihgabe im Historischen und Völkerkundemuseums St. Gallen befindet. Mit seinen Massen von 210 cm Länge und 70 cm Breite stellt er den grössten altägyptischen Sarg in der Schweiz dar. Im Rahmen des Schweizer Sargprojektes wurde der Sarg 2005 erstmals durch ein interdisziplinäres Team untersucht. Bei der Öffnung des Sarges wurde festgestellt, dass in seinem Inneren ein grosses Durcheinander herrscht, so dass bisher nur der vom Körper abgetrennte Schädel untersucht worden ist.
Letzte Woche wurde der Sarg erneut geöffnet und sein Inhalt durch die Ägyptologin Alexandra Küffer (Kuratorin für Altägypten, Hist. und Völkerkundemuseum St. Gallen) und die Anthropologin Sandra Lösch (Leiterin Physical Anthropology, Institut für Rechtsmedizin an der Universität Bern) erstmals einer umfassenden Untersuchung unterzogen. Ziel war es, genauere Informationen zur Bestattung und zur verstorbenen Person zu gewinnen. Dabei bestätigte sich der sehr schlechte Erhaltungszustand der Mumie, von welcher nur noch einzelne Knochen, umgeben von Bandagen und Mumifizierungsmaterial, übrig sind.
Es wurde beschlossen, auf eine CT-Untersuchung der noch erhaltenen Körperteile zu verzichten und den Sarginhalt "Schicht für Schicht" aus dem Sarg zu nehmen. Die ganze Untersuchung wurde von zwei Fotografen dokumentarisch festgehalten. Der Sarg war schon in der Antike aufgebrochen und die Mumie von Grabräubern auf der Suche nach Schmuckstücken auseinandergerissen worden. Trotz der erheblichen Zerstörung konnte die Anthropologin Sandra Lösch aufgrund der Knochen dennoch Aussagen zur bestatteten Person machen. Es handelt sich um eine Frau, die mit rund 40 Jahren verstarb. Eine weitere Überraschung war die Bergung der zusammengedrückten Mumienmaske, die einst den Kopf der Mumie bedeckte und mit Blattgold überzogen ist. Die menschlichen Überreste sollen nach Abschluss der Untersuchung wieder in den Sarg gebettet werden.
Sargkophag in St. Gallen geöffnet (SRF Ostschweiz)
Bildstrecke zur Öffnung des Sarges (St. Galler Tagblatt)
Basler Archäologen entdecken 50 Mumien
Wichtiger Fund im Tal der Könige
(1. Mai 2014) Das Team der Universität Basel unter Leitung der Ägyptologin Susanne Bickel hat im Tal der Könige rund 50 Mumien entdeckt.
Am Ende eines Schachtes in 6 m Tiefe stiessen die Forscher auf vier Räume mit den menschlichen Überresten von rund 50 Personen aus der 18. Dynastie (Neues Reich, um 1400 v.Chr.) . Auf den Grabbeigaben fanden sie Namen und Titel, so dass 30 der bestatteten Personen identifiziert werden konnten. Offenbar handelt es sich bei ihnen um Prinzen und Prinzessinen sowie Kinder des Pharaos. Darunter befanden sich auch Klienkinder und Neugeborene. Dieser Fund belegt, dass im Tal der Könige nicht nur Pharaonen, sondern auch ihre Familienanegehörigen bestattet wurden.
Das Grab wurde in der 22. Dynastie (um 900 - 800 v.Chr.) für eine Sekundärbestattung wiederbenutzt und in der Antike mehrmals geplündert.
Bericht der Tagesschau (SRF)
Trente enfants royaux découverts (Tribune de Genève)
Die Geschichte der Welt in 100 Objekten
Sonderausstellung in Abu Dhabi
(19. April 2014) Seit einigen Jahren rüsten die Arabischen Emirate auch kulturell auf. Zahlreiche neue Museen sind entstanden; grosse Sonderausstellungen werden präsentiert. Der Fokus liegt dabei sowohl auf den eigenen Kulturen, wie auch auf denjenigen Europas und der übrigen Welt.
In wenigen Tagen wird eine weitere Show im Sadaiyat Cultural District in Abu Dhabi eröffnet, welche die Geschichte der Welt in 100 Objekten veranschaulicht. Die vom 23. April bis 1. August 2014 gezeigte Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem British Museum in London entstanden und umfasst auch Leihgaben aus Grossbritannien. Das stolz angekündigte Ereignis wird u.a. die Geschichte des Mittleren Ostens und der Emirate thematisieren. Dabei sollen vorislamische Kulturen präsentiert und die Ausbreitung des Islam im 7.Jh.n.Chr. bis hin zur (modernen) Erfindung eines fussgesteuerten Autos von Studenten aus den Emiraten vorgestellt werden. Die Ausstellung wird von Workshops begleitet; als spezieller Gast wird der Direktor des British Museums London in Abu Dhabi erwartet.
100 Objects that define world history (UAE interact)
Museumsbesucher wickeln Mumie aus
Digitale Mumienerforschung in Schweden
(12. April 2014) Im 19. Jahrhundert erfreuten sich Mumienauswicklungen grosser Beliebhteit. Auch in Museen wurden vor neugierigem Publikum Mumien ausgewickelt. Dies geschah meist in aller Eile, wollte man den Besuchern doch vor allem die Amulette in den Bandagen und den mumifizierten Körper zeigen. Durch diese- damals als wissenschaftlich geltende - Methode erlitten Tausende von Mumien schwere Beschädigungen oder wurden gar zerstört.
Heute werden Mumien mit zerstörungsfreien (non-invasiven) Techniken wie Röntgen und Computertomografie untersucht. Neue Wege beschreitet das Medelhavsmuseet/Museum of Mediterranean and Near Eastern Antiquities in Stockholm. Besucher können virtuell selber Hand anlegen und die Mumie des Priesters Neswaiu mittels 3D-Digitaltechnik Schicht für Schicht auswickeln.
Neswaiu lebte im 3. Jh. v.Chr. in Theben (heute Lucor) und war als Priester des Kriegsgottes Month tätig. Er wurde 50-60 Jahre alt, was im alten Ägypten ein hohes Alter war. Vermutlich ist er an einer Zahninfektion gestorben.
Faksimile-Grab von Tutanchamun demnächst eröffnet
Aufwendiges Projekt zur Rettung des Originalgrabes
(12. April 2014) Das Faksimile-Grab von Tutanchamun in Theben-West soll Ende April/Anfang Mai erröffnet werden. Dazu wurde ein unterirdischer Trakt unmittelbar nebem dem Howard Carter - Haus, das sich am Eingang zum Tal der Könige befindet, gebaut.
Das orginalgetreu nachgebaute Grab ist Teil eines aufwendigen Projekts zur Entlastung der stark beschädigten Gräber im Tal der Könige. Die Repliken der Grabwände wurden anhand von hochauflösenden Aufnahmen im Originalgrab erstellt. Im Grabungshaus von Howard Carter, der das Grab von Tutanchamun 1922 entdeckt hat, soll eine kleine Begleit-Ausstellung über den Sensationsfund eingerichtet werden. Sie wird vom Ägyptologen Jaromir Malek kuratiert und zeigt Aufnahmen zur Öffnung des Grabes aus dem Griffith Institute in Oxford.
Das Resultat hat offenbar auch den Antiquitätenminister überzeugt. Bei seinem Besuch der Arbeiten am Faksimile-Grab Ende März liess er sogar verlauten, dass dieses Ende 2015 im neuen Grand Egyptian Museum in Gizeh aufgestellt werden soll. Das würde jedoch den bisherigen Plänen wiedersprechen, geht es doch bei den nachgebauten Gräbern besonders darum, die stark beschädigten Originale zu entlasten und den Besuchern in der Nähe der Orginalgräber eine Alternative anzubieten.
Video zur Erstellung des Faksimile Grabes (Factum Arte)
"Isfahan ist die Hälfte der Welt"
Bildergalerie zur persischen Stadt Isfahan
(3. April 2014) Seit Protestbewegungen und Bürgerkriege manche Länder im Nahen Osten erschüttern, hat sich der Ruf des Iran im Westen gebessert - nicht zuletzt wegen des iranischen Präsidenten Hassan Rohani, der eine etwas weltoffenere Politik als seine Vorgänger betreibt. In den letzten Monaten soll auch der Tourismus wieder angestiegen sein.
Zu den bedeutendsten Stätten Irans zählt Isfahan, das mit prächtigen Moscheen, quirligen Basaren und malerischen Gartenanlagen zu beeindrucken vermag. Die Stadt wurde 1598 von der persischen Fürstendynastie der Safawiden, die den schiitischen Islam als offizielle Religion in Persien einführten, zu ihrer Hauptstadt erkoren. Die zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten ziehen noch heute Touristen in ihren Bann. Gegenwärtig werden die Moscheen und historischen Komplexe der Stadt restauriert.
Isfahan ist die halbe Welt (Qantara.de)
Boten zwischen Menschen und Göttern
Untersuchungen von Tiermumien
(31. März 2014) Im Brooklyn Museum (USA) lagerten 30 Kisten jahrelang unbemerkt im Depot. Als sie schliesslich von Mitarbeitern geöffnet wurden, fanden sich darin mehrere Tiermumien, die nun genauer untersucht wurden.
Obschon Tiermumien zu Hunderten in Sammlungen vorhanden sind, waren sie bislang als Forschungsobjekte eher vernachlässigt worden. Heute ist bekannt, dass Tiermumien ein wichtiges Merkmal der "persönlichen Frömmigkeit" darstellen. In turbulenten und unsicheren Zeiten, wie z.B. der Dritten Zwischenzeit (um 1000 - 660 v.Chr.), in welchen eine Zentralgewalt in Ägypten fehlte, wandten sich die Menschen mit ihren Gebeten und Anliegen direkt an die Götter und verwendeten dabei verstorbene Tiere als Boten.
Bislang sind in Ägypten 31 Tiernekropolen belegt, in denen mindestens 20 Millionen (!) Tiermumien bestattet worden sind. Alte Texte zeigen, dass in den Tempeln Tiere gehalten wurden, dies mit dem Zweck, sie zu mumifizieren und an Pilger zu verkaufen. So sollen im Tempel des Weisheitsgottes Thot in Sakkara rund 60'000 lebende Ibisse gehalten worden sein. Die dazugehörige Ibis-Nekropole zählt zu den grössten Tierfriedhöfen Ägyptens.
Egypt Animal Mummies in Brooklyn
Das Geheimnis von Schepenese gelüftet
Neue Erkenntnisse zur Mumie in der Stiftsbibliothek St. Gallen
(4. Februar 2014) Seit ihrem Eintreffen in St. Gallen im Jahre 1820 zählen Särge und Mumie der Schepenese aus der Spätzeit der altägyptischen Kultur (um 650 v.Chr.) zu den Publikumsfavoriten unter den ägyptischen Antiquitäten der Schweiz. Schepenese's Familie gehörte zur einflussreichen Amun-Priesterschaft, die in Theben (dem heutigen Luxor) regierte. Ihre letzte Ruhestätte fanden die Clans im Wüstengebirge auf der Westseite des Nils im Schutz des Totentempels der Königin Hatschepsut.
Schepenese ruht heute in einem gläsernen Biedermeiersarg, umgeben von ihrem Sargensemble, inmitten kostbarer Manuskrpite in der Stiftsbilbiothek St. Gallen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Mumie wurde bereits zwei Mal ausgewickelt, wobei Teile der Grabausstattung beinahe verloren gingen.
In einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe des Magazins "Antike Welt" (1/2014) fasst die Zürcher Ägyptologin Renate Siegmann die Geschichte des Sargensembles von Schepenese zusammen und enthüllt das letzte Geheimnis: In vier unbeschrifteten Schachteln, die 2012 an die Stiftsbibliothelk gesandt wurden, fanden sich Mumienbinden von Schepenese, die offenbar bei der Untersuchung der Verstorbenen im Jahr 1994 zurückbehalten wurden und seither als verschollen galten. Unter den Textilien befanden sich vier, in Leinen gewickelte handgrosse Päckchen, von deren Existenz bisher niemand etwas geahnt hatte und bei denen es sich um die inneren Organe der Schepenese handelt.
Inhaltsverzeichnis Antike Welt (1/2014)
Webseite Antike Welt (Von Zabern Verlag)
Sensationelle Fotos aus dem Tal der Könige
Farbenpracht im Grab Ramses' IV.
(4. Februar 2014) Der ukrainische Fotograf Andrey Nebrasov erhielt die offizielle Erlaubnis, im Grab des Pharao Ramses' IV. zu fotografieren. Das Resultat sind atemberaubende Bilder, die die ganze Farbenpracht ägyptischer Gräber wiedergeben. Insbesondere das leuchtende Ägyptischblau, das zu den ältesten künstlich hergestellten Farben gehört, ist wunderbar erhalten.
Ramses IV. regierte von 1156 - 1150 v.Chr.; er war der Sohn und Nachfolger von Ramses III., der als letzter grosser Pharao Ägyptens gilt und zu den wenigen Herrschern zählt, die im Amt einem Mord zum Opfer fielen. Wie aus den altägyptischen Gerichtsakten zum Mordfall bekannt ist, wurden die Verschwörer zum Tod oder zu Verstümmelungen verurteilt und Ramses IV. konnte sich als designierter Nachfolger durchsetzen.
Sein Grab im Tal der Könige (KV 2) ist mit verschiedenen Unterweltbüchern dekoriert, wie das Höhlen-, Toten- und Pfortenbuch sowie das Buch von der Nacht. Aussergewöhnlich ist, dass sich von der Grabanlage ein Plan erhalten, der sog. Turiner Papyrus, der sich heute im Ägyptischen Museum Turin befindet.
Fotos vom Grab Ramses' IV. (Dailymail)
Unbekannter Pharao entdeckt
Amerikanische Archäologen im Forscherglück
(24. Januar 2014) Archäologen der Universität Pennsylvania haben kurz nacheinander zwei interessante Gräber in Sohag südlich von Abydos entdeckt. Nachdem sie anfang Jahr das Grab des Pharao Sobekhotep I. lokalisieren konnten, stiessen die Forscher auf das Grab eines bislang unbekannten Pharaos mit Namen Seneb-Kajj. Beide Könige regierten in der sog. 2. Zwischenzeit in Abydos, während im Norden Ägyptens die ausländischen Hyksos an der Macht waren.
Die Entdeckungen werfen etwas Licht auf eine Epoche der ägyptischen Geschichte, aus der noch wenig bekannt ist. Laut dem Leiter der Ausgrabungen Josef Wegner weist die geringe Grösse des Königsgrabes auf die schlechte wirtschaftliche Situation Ägyptens um 1700 v.Chr. hin.
Beitrag Luxor Times (mit Fotos)
Bisher unbekanntes Grab in Theben-West entdeckt
Farbenprächtige Malereien aus der Ramessidenzeit
(7. Januar 2014) Der ägyptische Antikenminister Mohamed Ibrim kann zu Beginn des neuen Jahres eine freudige Nachricht verkünden: In Theben-West hat das japanische Team der Waseda Universität ein Grab mit prächtigen und gut erhaltenen Malereien entdeckt.
Der Grabherr namens Chons-em-heb lebte in der Ramessidenzeit (19./20. Dynastie) und war Vorsteher der Kornspeicher und der Bierbrauer. Die ägyptischen Behörden haben spezielle Sicherheitsvorkehrungen während der weiteren Ausgrabungen angeordnet. Das Grab soll möglichst bald für Touristen geöffnet werden.
Luxor Times (mit Fotos)
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